WELT
Pilot von British Airways landete auf einem Luftwaffenstützpunkt
Baku, 27. April, AZERTAC
Erneut hat ein Zwischenfall an Bord einer Linienmaschine zum Rauswurf von Passagieren geführt. Ein Pilot der Fluglinie British Airways landete auf dem Flug von London nach Jamaika auf einem portugiesischen Luftwaffenstützpunkt, weil ein Paar an Bord unablässig mit der Crew über ein Upgrade für die erste Klasse stritt.
"Der Pilot hat sich wegen eines Streits zwischen der Kabinenbesatzung und einem Paar, das von der Economy in die erste Klasse wechseln wollte, zur Landung in Lajes auf der Insel Terceira entschlossen", sagte ein Sprecher der portugiesischen Luftwaffe. Die Briten, die ihren Streit mit der Crew gefilmt hätten, würden auf Terceira auf den Azoren von der Polizei befragt.
Zuletzt waren mehrere Fälle von Auseinandersetzungen zwischen Kabinencrews und Passagieren in den USA bekannt geworden. In dieser Woche wurde im Internet ein Video verbreitet, in dem zu sehen ist, wie ein Steward in einer American-Airlines-Maschine heftig mit einem Passagier streitet, der einer weinenden Mutter mit zwei kleinen Kindern helfen will. Nach Zeugenaussagen hatte der Flugbegleiter der Frau zuvor einen Buggy entrissen. Die Fluggesellschaft leitete eine Untersuchung des Vorfalls ein.
Vor zwei Wochen machte der gewaltsame Rauswurf eines Passagiers bei United Airlines Schlagzeilen. Ein 69-jähriger Fluggast hatte sich geweigert, in einem überbuchten Flug seinen Sitzplatz wieder freizugeben. Daraufhin zerrten ihn Sicherheitskräfte in Chicago gewaltsam aus der Maschine. Nach Angaben seiner Anwälte wurde ihm unter anderem das Nasenbein gebrochen.
United Airlines versucht inzwischen, das beschädigte Image wieder aufzupolieren - mit Service und finanziellen Anreizen für Kunden. So sollen Passagiere, die bereit sind, bei einem überbuchten Flug ihre Plätze abzugeben, künftig eine Pauschale in Höhe von bis zu 10.000 Dollar bekommen.