WELT
Japan: Gefährliches Virus durch Katzenbiss
Baku, 26. Juli, AZERTAC
Die schwere fieberhafte Erkrankung SFTS (Severe Fever with Thrombocytopenia Syndrome) wird in Asien seit einigen Jahren gefürchtet. Sie wird von Zecken übertragen und endet in bis zu 30 Prozent der Fälle tödlich.
Jetzt ist in Japan eine 50 Jahre alte Frau an der Infektion gestorben - und das Gesundheitsministerium des Landes vermutet einen Katzenbiss als Ursache. Bislang wurde lediglich über eine Übertragung von Mensch zu Mensch durch Blutkontakt berichtet. Da das Virus aber normalerweise von sogenannten Schildzecken übertragen wird, wäre dies der erste Fall einer Übertragung des gefährlichen Virus von einem anderen Tier auf den Menschen.
"Bisher liegen uns derartige Berichte nicht vor", sagte eine Sprecherin des japanischen Gesundheitsministeriums am Dienstag. "Es ist noch nicht bestätigt, dass das Virus von der Katze stammt - aber es kann sein, dass es sich um den ersten Fall weltweit handelt." Den Angaben zufolge starb auch das Tier.
Die Frau starb demnach zehn Tage, nachdem sie die streunende und kranke Katze zum Tierarzt gebracht hatte. Die Ärzte diagnostizierten bei ihr SFTS, einen Zeckenbiss konnten sie aber nicht entdecken. Deshalb vermuten sie, dass sich die Frau durch den Biss der Katze angesteckt hatte.
SFTS tritt seit einiger Zeit in Asien und dort vor allem in China, Japan und Südkorea auf. Zu den Symptomen zählen Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Vor allem der Abfall der Blutplättchen, die für die Blutgerinnung zuständig sind, kennzeichnen die Erkrankung. Es gibt weder eine Impfung noch ein Medikament, allenfalls lassen sich die Symptome behandeln.
In Japan infizieren sich laut Gesundheitsministerium jedes Jahr 60 Menschen mit dem SFTS-Virus, etwa 20 Prozent der Betroffenen sterben.
Das Ministerium warnt nun vor engem Kontakt mit kranken Katzen, falls diese sich auch draußen aufhalten konnten.