WELT
Kalifornien: Zahl der Vermissten auf 600 gestiegen
Baku, 16. November, AZERTAC
Die Großbrände in Kalifornien haben weitere Todesopfer gefordert. Beim "Camp"-Feuer im Norden des Bundesstaats stieg die Zahl der Toten bis Donnerstagabend auf 63, da im Laufe des Tages sieben weitere Leichen entdeckt wurden, wie der Sheriff von Butte County, Kory Honea, mitteilte. Dies sind mehr Tote als je zuvor bei einem Feuer in dem Bundesstaat seit Beginn der Aufzeichnungen.
Zudem erklärte Honea, dass sich die Zahl der Vermissten nach neuesten Zählungen von bisher 200 auf nunmehr 631 erhöht habe. Ermittler hätten unter anderem Notrufe nach dem Ausbruch des Waldbrandes vor einer Woche ausgewertet. Es habe ein "außerordentliches Chaos" geherrscht.
In der fast völlig abgebrannten Ortschaft Paradise ging am Donnerstag in den Häuserruinen die Suche nach Vermissten weiter. Hunderte von Helfern in weißen Schutzanzügen und speziell ausgebildete Spürhunde suchten weiter nach möglichen sterblichen Überresten. Angehörige stellten DNA-Material zur Verfügung, um bei der Identifizierung von Überresten zu helfen. Viele der geborgenen Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
Im Süden Kaliforniens bei Malibu nordwestlich von Los Angeles wütet weiter das "Woolsey"-Feuer. Dort belief sich die Zahl der Todesopfer bislang auf zwei. Insgesamt starben bislang also 65 Menschen durch die verheerenden Feuer.
Beide Feuer haben zusammen Hunderte Quadratkilometer Wald und Tausende Häuser zerstört. Die Auswirkungen der Katastrophe waren in vielen Teilen Kaliforniens zu spüren. Die Behörden warnten vor gefährlicher Rauchbelastung und schlechter Luftqualität. In San Francisco etwa wurde am Donnerstag der Betrieb der beliebten Cable-Car-Bahnen eingestellt. Statt der offenen Bahnen würde Busse eingesetzt, teilte die Verkehrsbehörde mit.