GESELLSCHAFT
In New York neue Variante des Coronavirus entdeckt
Baku, 26. Februar, AZERTAC
In New York City wurde eine neue Variante des Coronavirus entdeckt, die offenbar Ähnlichkeiten zu der hochansteckenden Mutation zeigt, die in Südafrika vorkommt. Wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Columbia University berichten, sei die neue Variante B. 1.526 erstmals in Proben im November aufgetreten. Mitte Februar machte die Mutation bereits zwölf Prozent aller Fälle in New York aus.
Auch das California Institute of Technology berichtete diese Woche über die Mutante. Keine der beiden Studien wurde bisher von unabhängigen Fachleuten überprüft. Da die beiden Untersuchungen jedoch zu ähnlichen Ergebnissen kommen, ist davon auszugehen, dass sie richtig sind.
In Europa grassieren seit Anfang des Jahres unterschiedliche Virusvarianten, die ansteckender sind als der Wildtyp. Vor allem die in Großbritannien entdeckte Mutante B.1.1.7 breitet sich besorgniserregend rasch aus. In Deutschland liegt ihr Anteil am Infektionsgeschehen bereits bei rund 20 Prozent.
Die neuen Varianten gelten als besonders gefährlich, da sie ansteckender sind als der Wildtyp. Zudem könnte es sein, dass die bisher zugelassenen Impfstoffe nicht so gut gegen die Mutanten wirken. Studien dazu laufen derzeit.
Im US-Bundesstaat Kalifornien grassiert seit einiger Zeit eine Mutation, die ebenfalls als ansteckender gilt als die ursprüngliche Variante. Die US-Forscher wollten nun herausfinden, ob die neuen Varianten auch in den USA auf dem Vormarsch sind. Dabei kam heraus, dass B.1.1.7 in den US-Bundesstaaten für rund 2000 Fälle verantwortlich ist und sich rasch ausbreitet. Eine Häufung der Mutationen, die zuerst in Südafrika (B.1.351) und Brasilien (P1) aufgetreten waren, hat es demnach nicht gegeben.
Stattdessen fanden die Wissenschaftler bei der Sequenzierung der Proben eine neue Variante – eben diese, die sich seit November in New York offenbar weitestgehend unbemerkt verbreitet hat. New York war zu Beginn der Pandemie besonders stark von der Ausbreitung des Virus betroffen. Die Krankenhäuser und Krematorien waren stark überlastet, Leichen wurden in transportablen Kühlzelten gelagert.
Die jetzige Studie fand heraus, dass B.1.526 besorgniserregende Übereinstimmungen mit B.1.351 und P1 hat: Auch die in New York aufgetretene Mutation hat demnach eine Genveränderung im Spike-Protein mit der Bezeichnung E484K, genauso wie die beiden anderen Varianten.
Die Mutation E484K sorgt für eine Schwächung der menschlichen Immunabwehr, indem sie bereits gebildete Antikörper davon abhält, an den Erreger zu binden. Das diese Mutation nun an verschiedenen Orten der Welt auftritt, zeigt, dass sie dem Virus einen Vorteil bei der Verbreitung schafft.