GESELLSCHAFT
Afrika hat seit einem Jahr keine Neuinfektionen mit Kinderlähmung registriert
Baku,14. August, AZERTAC
Die Weltgesundheitsorganisation WHO ist ihrem Bestreben, die Kinderlähmung auszurotten, einen großen Schritt näher gekommen. Seit einem Jahr hat sich in Afrika niemand mit dem Virus infiziert.
Afrika hat seit einem Jahr keine Neuinfektionen mit Kinderlähmung registriert. Der letzte Fall einer Infektion mit dem hochansteckenden Virus sei in Somalia am 11. August 2014 registriert worden, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef mit.
Die UN-Organisation, die eine Schlüsselrolle bei den Impfkampagnen zur Ausrottung der Krankheit spielt, sprach von einer „außergewöhnlichen Leistung“, warnte zugleich aber, es sei noch „nicht der Endpunkt“ erreicht. Die dauerhafte Ausrottung des Virus hänge von fortgesetzten Impfkampagnen ab.
„Wir haben seit einem Jahr keine neuen Fälle trotz der Herausforderungen im Land“, sagte Somalias Unicef-Direktor Steven Lauwerier. In Nigeria wurde bereits im Juli der erste Jahrestag seit dem letzten Polio-Fall gefeiert. Der Leiter des Unicef-Polio-Programms, Peter Crowley, sagte, nach der Ausrottung von Pocken befinde sich die Welt zum zweiten Mal davor, eine Krankheit vollständig auszurotten.
Bevor Afrika für poliofrei erklärt werden kann, müssen noch zwei weitere Jahre vergehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprach von einem „wichtigen Schritt zur Ausrottung“ von Kinderlähmung. Die Organisation hatte aber zuvor gewarnt, es sei auch möglich, dass Fälle unbemerkt geblieben seien.
Polio ist eine leicht zwischen Menschen übertragbare Krankheit, die vor allem Kinder unter fünf Jahren trifft. Es gibt einen wirksamen Impfschutz, aber keine Heilung für das Virus, das zu dauerhafter Lähmung führen kann.
Nord- und Südamerika sind seit 1994 poliofrei, der westpazifische Raum seit 2000, der europäische Raum seit 2002. Noch tritt Polio jedoch in einigen Ländern und Regionen auf wie zum Beispiel in Syrien.