WELT
Ägyptisches Gericht verbietet Hamas
Kairo, den 4. März (AZERTAG). Die Gruppierung “Hamas” muss laut einem Urteil alle Aktivitäten in Ägypten beenden. Die Palästinenserorganisation verurteilt das und wirft Ägypten Parteinahme vor.
Ein ägyptisches Gericht hat die Hamas verboten. Die Palästinenserorganisation müsse ihre Arbeit und alle Aktivitäten in Ägypten einstellen, sagte ein Richter, der laut der Nachrichtenagentur Reuters anonym bleiben will. Das Gericht entschied zudem, die Büros der Hamas in Kairo zu schließen. Auch soll das Vermögen der Organisation beschlagnahmt werden.
Ägyptische Behörden sehen die Hamas als Gefahr für die Sicherheit des Landes und werfen der Gruppierung vor, für Anschläge in Ägypten verantwortlich zu sein. Das streitet die Palästinenserorganisation ab.
Die Hamas kritisierte das Urteil. “Die Entscheidung schadet dem Image Ägyptens und der Rolle des Landes in Bezug auf den Palästinenserstreit”, sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Zuhri. Das Urteil zeige, dass sich Ägypten gegen den palästinensischen Widerstand positioniere.
Die Hamas kontrolliert den Gazastreifen, der an Ägypten angrenzt. Die Bewegung ist ein Ableger der bereits verbotenen Muslimbruderschaft; Die Muslimbrüder waren nach dem Sturz von Präsident Husni Mubarak 2011 durch Wahlen an die Macht gekommen. Im Sommer 2013 wurden sie vom Militär gestürzt. Ein ägyptisches Gericht hat die Muslimbruderschaft im vergangenen Herbst verboten.
Auch die Hamas wurde von Ägypten unter Druck gesetzt. So wurden unter anderem die meisten der rund 1.200 Tunnel zerstört, über die Lebensmittel, Autos und Waffen in den Gazastreifen geschmuggelt wurden. Das setzt der Wirtschaft in dem von Israel weitgehend abgeriegelten Küstenstreifen massiv zu.
Asya Hajizadeh
EB von AZERTAG
Kairo