GESELLSCHAFT
Alle sechs Sekunden stirbt ein Mensch durchs Rauchen
Baku, 7. Juli, AZERTAC
Jedes Jahr sterben sechs Millionen Menschen an den Folgen vom Rauchen, im Jahr 2030 könnten es acht Millionen sein. Um die Zahl einzudämmen, fordert die WHO drastische Steuern.
Es ist eine Chance, die bislang nur wenige Länder nutzen: Um Leben zu retten, drängt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Regierungen weltweit dazu, höhere Tabaksteuern einzuführen. Es sei erwiesen, dass teurere Tabakprodukte das Rauchen deutlich einschränkten, heißt es im neuesten Welt-Tabak-Bericht der Organisation.
Bereits heute sterben jedes Jahr sechs Millionen Menschen, weil sie rauchen oder geraucht haben - alle sechs Sekunden einer, heißt es in dem Bericht. Das sind mehr Tote als durch HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose zusammen.
Greifen die Regierungen nicht mit drastischen Maßnahmen durch, könnte sich die Zahl der Tabak-Toten demnach bis 2030 auf acht Millionen erhöhen. Obwohl in vielen Ländern weniger geraucht wird, steigt die Zahl der Raucher weltweit durch das Bevölkerungswachstum.
Empfohlene Steuerhöhe: drei Viertel des Verkaufspreises - Nur in 33 der 194 WHO-Länder machen die Steuern drei Viertel des Verkaufspreises von Zigaretten und anderen Rauchwaren aus, heißt es in dem Bericht. Diese Höhe hält die WHO für angemessen. „Die Steuern auf Tabakprodukte zu erhöhen, ist eine der wirkungsvollsten und wirtschaftlichsten Methoden, den Konsum von tödlichen Produkten einzudämmen“, so WHO-Direktorin Margaret Chan.
Die WHO zählt Rauchen zu den Risikofaktoren für weitverbreitete Krankheiten wie Krebs, Herz- und Lungenleiden sowie Diabetes. An ihren Folgen sterben nach WHO-Angaben insgesamt 16 Millionen Menschen vorzeitig, das heißt vor ihrem 70. Lebensjahr. 80 Prozent der weltweit rund eine Milliarde Raucher leben nach WHO-Angaben in Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen.