WELT
Auftragskiller von Pablo Escobar ist wieder frei
Mehr als 300 Menschen hat dieser Vertraute Escobars ermordet, das gab Popeye selbst zu, nachdem er sich 1991 den Behörden gestellt hatte. Ungefähr 3000 weitere Morde und dazu diverse Entführungen soll er für den Paten Escobar in Auftrag gegeben haben. Die Schüsse und Bomben töteten außer Rivalen auch Polizisten, Journalisten, Richter, Politiker und Passanten, darunter den früheren Präsidentschaftskandidaten Luis Carlos Galán. 23 seiner 52 Lebensjahre verbrachte der Söldner im Gefängnis, nun kommt er wegen guter Führung vorzeitig frei.
Popeye galt als extrem kaltblütig, informierte in Haft aber die Fahnder über die Strukturen des Medellín-Kartells sowie deren Verbindungen zu Politik und Sicherheitskräften. Außerdem unterrichtete er Mitgefangene. Gegen Kaution darf er seine Zelle jetzt verlassen, was Angehörigen seiner vielen Opfer missfällt. In Freiheit muss der Entlassene vermutlich um sein eigenes Leben fürchten. „Wenn ich wieder auf die Straße darf“, sagte er einmal, „dann werde ich mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit umgebracht.“