WELT
Bei Explosion in Manchester 22 Menschen getötet und 59 Personen verletzt
Baku, 23. Mai, AZERTAC
Bei der Explosion am Ende eines Popkonzerts in Manchester handelt es sich offenbar um einen Selbstmordanschlag. Das sagte ein Polizeisprecher am Morgen. 22 Menschen wurden demnach getötet, darunter auch Kinder und Jugendliche. 59 weitere Personen seien verletzt. Der Täter sei ebenfalls unter den Toten.
Der Mann habe einen selbstgebauten Sprengsatz am Körper getragen und kurz vor Mitternacht im Eingangsbereich der Halle zur Detonation gebracht, als die Zuschauer die Arena verließen, teilte die Polizei mit. Dort hatte die US-Sängerin Ariana Grande ein Konzert gegeben. Ob der Täter völlig alleine gehandelt hat, oder ob ein Netzwerk hinter dem Anschlag steht, ist noch nicht bekannt.
Die Explosion hatte sich am späten Montagabend in der Manchester Arena ereignet, die bis zu 21.000 Besuchern Platz bietet. Zeugen berichteten von einem Knall nach dem letzten Lied Grandes gegen 22.30 Uhr Ortszeit.
Rund um die Halle zogen bewaffnete und maskierte Polizisten auf. Auch Sprengstoffspezialisten waren im Einsatz. Der unmittelbar neben der Halle liegende Bahnhof Manchester Victoria wurde gesperrt.
In der Konzerthalle spielten sich nach der Explosion laut Augenzeugen dramatische Szenen ab. "Der Knall hallte durch das Foyer der Arena, und die Leute fingen an zu laufen", berichtete ein 17-Jähriger, der mit seiner zwei Jahre älteren Schwester das Konzert besucht hatte. "Ich sah, wie die Leute schreiend in eine Richtung rannten und sich plötzlich viele umdrehten und wieder in die andere Richtung liefen", sagte der Jugendliche dem Nachrichtensender Sky News.
Einem Sprecher von Grande zufolge war die 23-Jährige wohlauf. Die Sängerin ist besonders bei Kindern und Jugendlichen beliebt.
Sollte es sich um einen Terroranschlag handeln, wäre es für Großbritannien der schwerste seit 2005. Damals starben 56 Menschen, etwa 700 wurden verletzt. Im März war ein Mann am Parlament in London in eine Menschenmenge gerast und hatte anschließend einen Polizisten erstochen. Insgesamt starben bei dem Anschlag fünf Menschen. Im Vereinigten Königreich gilt seit August 2014 die zweithöchste Terrorwarnstufe 4.
Die Explosion bei dem Ariana-Grande-Konzert löste weltweit Betroffenheit aus. Premierministerin Theresa May und ihr Herausforderer bei der bevorstehenden Wahl, Jeremy Corbyn, setzten den Wahlkampf bis auf Weiteres aus.