WELT
Bei Kämpfen in Südsudan 500 Menschen getötet
Baku, den 18. Dezember (AZERTAG). Die Krise im Südsudan hat sich verschärft. Laut einem ranghohen Vertreter der Uno sind bei Gefechten bis zu 500 Menschen getötet worden. Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für das afrikanischen Land ausgesprochen.
Die Gewalt im Südsudan hat offenbar mehr Opfer gefordert als bislang bekannt. Bei den jüngsten Kämpfen in dem afrikanischen Land sind nach Angaben eines ranghohen Uno-Vertreters bis zu 500 Menschen ums Leben gekommen, berichtet die ausländische Nachrichtenagentur.
In die Krankenhäuser der Hauptstadt Juba seien 400 bis 500 Leichen eingeliefert worden, sagte der Leiter der Uno-Friedenseinsätze, Hervé Ladsous, laut Diplomaten am Dienstag vor dem Sicherheitsrat in New York. Rund 800 Menschen seien durch die Gefechte zwischen rivalisierenden Fraktionen der südsudanesischen Armee verletzt worden.
In Juba toben seit dem Wochenende bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Truppenteilen der Armee. Mehrere tausend Menschen suchen Schutz auf dem Gelände der Uno-Friedensmission (UNMISS) nahe dem Flughafen. Angesichts der Krise warnt das Auswärtige Amt seit Dienstag vor Reisen in das afrikanische Land. Die USA haben die Mehrheit ihres Botschaftspersonals aufgefordert, den Südsudan sofort zu verlassen; die reguläre Arbeit der Botschaft wurde eingestellt.
Die Kämpfe zwischen Truppen, die Präsident Salva Kiir gegenüber loyal sind, und Soldaten, die einen Oppositionsführer unterstützen, waren am Sonntag ausgebrochen. Kiir hatte am Montag von einem vereitelten Putsch gesprochen. Die Regierung habe die Sicherheitslage in Juba „vollständig unter Kontrolle“.
Kiir ist umstritten. In den vergangenen Wochen warfen ihm Führungsmitglieder der ehemaligen Rebellenorganisation und jetzt regierenden Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM) öffentlich „diktatorisches“ Verhalten vor.
Der Südsudan, der im Jahr 2011 durch die Abspaltung vom Sudan seine Unabhängigkeit erlangte, gilt als instabil und unterentwickelt. Erst am Montag hatten offenbar Bewaffnete bei Gefechten in Juba versucht, das Verteidigungsministerium zu stürmen.