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Champions League: Wolfsburg schockt Real, Remis in Paris
Baku, 7. April, AZERTAC
Real Madrid befindet sich im Viertelfinal der Champions League in Rücklage. Die Madrilenen verlieren das Hinspiel beim VfL Wolfsburg mit 0:2. Paris Saint-Germain und Manchester City trennen sich 2:2.
Wie so oft in dieser Saison war Wolfsburg im Vergleich zum ziemlich tristen Liga-Alltag (Abrutschen auf Rang 8 nach drei sieglosen Partien) in der Champions League kaum wiederzuerkennen. Im wichtigsten Heimspiel der Vereinsgeschichte bekundete der VfL in der ersten Viertelstunde zwar ein-, zweimal etwas Glück. Unter anderem wehrte der Schweizer Goalie Diego Benaglio gegen den später verletzt ausgeschiedenen Karim Benzema mit einem guten Reflex ab (14.). Danach war Wolfsburg bis zum Pausenpfiff aber das klar aktivere Team.
Es schien, als hätte Real Madrid vier Tage nach der Wende im "Clasico" den Viertelfinal-Gegner etwas unterschätzt. Also just das, wovor Toni Kroos gewarnt hatte: "Wenn wir im Real-Team denken, dass wir nach dem Sieg in Barcelona locker in Wolfsburg gewinnen, wird es sehr, sehr ungemütlich für uns." Nach 25 Minuten sah der Weltmeister seine Aussage bestätigt; Wolfsburg führte 2:0. Erstens, weil Linksverteidiger Ricardo Rodriguez nach Casemiros Berührung von André Schürrles Ferse vom Penaltypunkt aus keinerlei Nerven zeigte. Der Schweizer Internationale erzielte auf souveräne Weise sein erstes Tor in der Champions League (18.). Und zweitens, weil die Verteidigung von Real mit Captain Sergio Ramos bei der Entstehung von Maximilian Arnolds 2:0 keine gute Falle machte.
Für Reals Keeper Keylor Navas ging in der Wolfsburger Arena eine bemerkenswerte Serie zu Ende. Der Nationalgoalie von Costa Rica war in seinen acht vorherigen Einsätzen ohne Gegentreffer geblieben, was der zweitlängsten Ungeschlagenheit in der Champions League hinter jener von Jens Lehmann (Arsenal/853 Minuten) entspricht. Rodriguez' Foulpenalty sorgte dafür, dass Navas nach 738 Minuten in der "Königsklasse" ein für ihn unerfreuliches Novum erlebte.
Paris Saint-Germain und Manchester City trennten sich im Hinspiel 2:2. Die Engländer gehen damit als leichter Favorit in das Rückspiel in sechs Tagen.
Kevin de Bruyne (38.), Zlatan Ibrahimovic (41.) nach einen kapitalen Fehler von Fernando, Adrien Rabiot (59.) und Fernandinho (72.) schossen die Tore in einer über weite Strecken attraktiven Partie im Parc des Princes. Das erste Duell der "Neureichen" - beide Vereine werden von Scheichs aus Katar und Abu Dhabi alimentiert - endete mit einem Punktsieg für die Gäste, zumal Paris Saint-Germain im Rückspiel in sechs Tagen in Manchester auf die gesperrten David Luiz und Blaise Matuidi verzichten muss. Der brasilianische Verteidiger hatte bereits nach 16 Sekunden und einem Foul an Sergio Agüero seine dritte Verwarnung im laufenden Wettbewerb kassiert.
Das 2:2 war aufgrund der Spielanteile in der zweiten Halbzeit glückhaft für Manchester City, das erstmals in der Runde der letzten acht steht. PSG, das bereits in der ersten Halbzeit über deutlich mehr Ballbesitz verfügt hatte, erhöhte nach dem Seitenwechsel die Schlagzahl noch einmal. Seine beste Phase hatte das Team von Laurent Blanc unmittelbar vor und nach dem 2:1, wobei es die Gelegenheit verpasste, einen dritten Treffer nachzulegen. Ein Kopfball von Ibrahimovic prallte in der 63. Minute an die Lattenunterkante, den Abpraller schoss Edinson Cavani mit einem Seitfallzieher über das Tor. Der Ausgleich durch Fernandinho knapp zehn Minuten später war die erste gute Chance der Gäste nach der Pause.
Bereits in der 14. Minute hätte der Ibrahimovic das Skore eröffnen müssen, sein Foulpenalty parierte Hart allerdings gekonnt mit der Faust ab. Die nächste Top-Gelegenheit bot sich dem PSG-Topskorer zehn Minuten später, als er nach einem Traumpass von Thiago Motta alleine vor Hart auftauchte, den Ball aus knapp 18 Metern aber über das Tor schlenzte.