WIRTSCHAFT
China hebt offenbar Mindestlohn in Peking und Shanghai an
Baku, den 1. April (AZERTAG). Arbeiter in China können auf mehr Geld hoffen. Laut einem Agenturbericht steigt der monatliche Mindestlohn in Peking, Shanghai und anderen Großstädten um mehr als zehn Prozent. Die Regierung versucht so die Binnennachfrage anzukurbeln.
Die chinesische Regierung macht offenbar den nächsten Schritt, um den Konsum anzukurbeln. Nach Angaben der halbstaatlichen Nachrichtenagentur China News Service hebt sie in einigen Millionenmetropolen den Mindestlohn an. Betroffen seien Peking, Shanghai und einige weitere Städte.
Konkret soll der monatliche Mindestlohn in Shanghai am Dienstag um 12,3 Prozent auf umgerechnet rund 210 Euro steigen, berichtet China News Service. In der Hauptstadt Peking soll es 11,4 Prozent mehr geben, der Mindestlohn betrage dann gut 180 Euro im Monat.
Die Regierung versucht, die Binnennachfrage zu stärken, um dem abflauenden Wirtschaftswachstum neuen Auftrieb zu geben. Seit mehr als einem Jahrzehnt wurden die Löhne kontinuierlich angehoben.
Neuen Daten zufolge verliert die chinesische Wirtschaft weiter an Schwung. Die Investitionen und der Einzelhandelsumsatz wuchsen in den ersten Monaten des Jahres so langsam wie sei Jahren nicht mehr. Auch die chinesische Industrie entwickelt sich schwach, wie zwei am Dienstag veröffentlichte Frühindikatoren zeigen.
So stieg der Einkaufsmanagerindex der Handelsvereinigung CFLP im März nur leicht über der Grenze von 50 Punkten, ab der Wachstum angezeigt wird. Die Großbank HSBC teilte gar mit, der von ihr erhobene Index sei um 0,5 Zähler auf 48,0 Punkte gefallen. Der HSBC-Index konzentriert sich auf kleinere und mittlere Unternehmen. HSBC-Chefvolkswirt für China, Qu Hongbin, erwartet, dass die Regierung die Wirtschaft „eher früher als später“ stützen werde.
Kampf gegen Korruption - Um das Wachstum anzukurbeln, versucht Präsident Xi Jinping zudem, die Korruption in Regierung und Unternehmen einzudämmen. In Zuge dieser Offensive wurde am Dienstag gegen einen ranghohen Militärangehörigen Anklage erhoben.
Dem früheren Generalleutnant und einstigen Vizechef der Militärlogistik, Gu Junshan, würden Veruntreuung, Bestechung, Missbrauch von Staatsgeldern und Machtmissbrauch vorgeworfen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag unter Berufung auf die Militärstaatsanwaltschaft. Der Zeitung „Global Times“ zufolge ist Gu seit 2006 der ranghöchste Militär, der sich vor Gericht verantworten muss.
Gegen Gu war mehr als zwei Jahre lang ermittelt worden. Im Januar hatten staatliche Medien berichtet, dass der ehemalige Generalleutnant dutzende Wohnungen im Zentrum von Peking und eine stattliche Villa in der zentralen Provinz Henan besitzen soll. Das Magazin „Caixin“ hatte damals berichtet, dass bei den Ermittlungen unter anderem ein goldenes Boot, ein goldenes Waschbecken und eine goldene Statue von Mao Zedong beschlagnahmt worden seien.