WIRTSCHAFT
Chinas Regierung will kein Wachstum unter sieben Prozent zulassen
Baku, den 23. Juli (AZERTAG). Chinas Wirtschaft wächst langsamer als in den vergangenen Jahren. Die Regierung hat nun laut Staatsmedien angekündigt, ein Wachstum von sieben Prozent stelle die absolute Untergrenze dar. Die Aktienmärkte reagierten mit einem deutlichen Plus.
Chinas Machthaber wollen die Wirtschaft des Landes in Schwung halten. Die Regierung in Peking werde keine Wachstumsrate unterhalb der Marke von sieben Prozent akzeptieren, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Laut einem Bericht der „Beijing News“ soll Premierminister Li Keqiang bei einem Treffen mit Volkswirten gesagt haben, dass eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von sieben Prozent die „Untergrenze“ darstelle. Ein Wachstum unterhalb der Marke könne die Regierung nicht zulassen.
Die asiatischen Aktienmärkte reagierten mit zum Teil starken Kursgewinnen auf die Medienberichte. Die Börsen in Hongkong und Shanghai gewannen am Morgen jeweils über zwei Prozent. In Tokio schloss der Nikkei mit einem Plus von fast einem Prozent.
Die seit März amtierende Regierung unter Premierminister Li Keqiang plant derzeit einen Umbau der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Statt weiter auf industrielle Massenproduktion und staatliche Investitionsprogramme zu setzen, sollen der private Konsum und die Dienstleistungsbranche gestärkt werden. Nach jüngsten Daten war die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal nur noch um 7,5 Prozent gewachsen. In den vergangenen Jahren lagen die chinesischen Wachstumsraten mehrfach über zehn Prozent.
Zuletzt hatten sich die schlechten Nachrichten aus China gehäuft. Im Juni waren die Exporte überraschend eingebrochen. Auf 3,1 Prozent bezifferte die Zollverwaltung den Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zudem bereitet der überschuldete Unternehmenssektor Experten große Sorgen. Schätzungen zufolge sind die chinesischen Firmen mit mehr als 150 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts verschuldet.