WELT
Chinesische Forscher haben eine neue Dinosaurier-Art entdeckt
Baku, 4. Juli, AZERTAC
Eine Gruppe vogelartiger Saurier hat farbenprächtigen Zuwachs bekommen: Chinesische Forscher entdeckten gut erhaltene Überreste eines gefiederten Dinosauriers in der Provinz Jiangxi im Süden des Landes.
Die neue Art ähnele am ehesten der Gruppe der Oviraptorosauria, schreibt das Team in den „Scientific Reports“. Diese waren gefiederte, aber flugunfähige Dinos aus der Kreidezeit (vor 145 bis 66 Millionen Jahren). Deren Fossilien wurden vor allem in Ostasien und Nordamerika gefunden. Ihre Vertreter reichten von Exemplaren in der Größe von Truthähnen bis hin zu acht Meter langen Sauriern. Ihre proportional eher kleinen Schädel hatten oft einen zahnlosen Schnabel, manche einen Knochenkamm auf dem Haupt.
Auch das nun entdeckte Exemplar verfügt über den auffälligen Auswuchs auf seinem Schädel. Eine Illustration des Journals zeigt einen etwa Gans-großen Saurier mit muskulösen Beinen, einem dunkelgrauen Federkleid und gefleckten Flügeln.
In der Simulation schimmern Hals und Knochenkamm pfauenblau. Die Forscher nannten ihn „Huanansaurus ganzhouensis".
Neu entdeckt: Chinesische Forscher entdeckten gut erhaltene Überreste eines gefiederten Sauriers in der Provinz Jiangxi im Süden des Landes. Foto: dpa
Nahezu der komplette Schädel, sieben Halswirbel, Teile der beiden Flügelarme sowie der Beine wurden bei Erdarbeiten für einen neuen Bahnhof in der südchinesischen Stadt Ganzhou gefunden. Eine Analyse ergab, dass das Fossil über Merkmale verfügt, die es rechtfertigen, von einer neuen Art zu sprechen.
Am ehesten sei das Exemplar mit einer Art verwandt, die in der südlichen Mongolei entdeckt wurde. Die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Arten, die 3000 Kilometer trennten, sprächen dafür, dass zu jener Zeit ähnliche Lebensbedingungen in diesen Regionen Asiens herrschten und dass die Gruppe der Oviraptorosauria weit verbreitet und vielfältig war, so die Forscher.
Unklar ist noch, ob die vogelähnlichen Saurier Alles- oder Pflanzenfresser waren. Lange Zeit ging man davon aus, dass es sich um Eierdiebe handelt, woraus sich auch der lateinische Name der Oviraptorosauria erklärt. Ursache für diesen Irrtum war der Fundort des ersten Mitglieds der Gruppe.
Dieser befand sich unmittelbar neben einer Anhäufung fossiler Eier. Daraus wurde geschlossen, dass der Saurier seinen Schnabel nutzte, um die Eier anderer Tiere zu knacken. Tatsächlich aber handelte es sich bei dem versteinerten Gelege um Eier mit den Embryonen kleiner Oviraptorosauria.