WELT
Die Erde hat nun 7,2 Milliarden Bewohner
Baku, den 27. Dezember (AZERTAG). Im vergangenen Jahr ist die Weltbevölkerung um 80 Millionen Einwohner gewachsen – so viele, wie Deutschland hat. Langfristig wird der Anteil von Asiaten und Europäern sinken, von Afrikanern steigen.
Zum Jahreswechsel leben der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung zufolge rund 7,2 Milliarden Menschen auf der Erde. Das seien rund 80 Millionen Menschen mehr als im Jahr zuvor, sagte Geschäftsführerin Renate Bähr. Dies entspreche der Zahl der Einwohner in Deutschland. Die Organisation warnte zudem vor einem rasanten Bevölkerungswachstum in Entwicklungsländern, das zu mehr Armut führen werde.
Das Bevölkerungswachstum finde fast nur in den Entwicklungsländern statt, wo jedes Jahr 80 Millionen Frauen ungewollt schwanger würden, sagte Bähr. Jede vierte Frau in armen Ländern könne dort entgegen ihrem Wunsch nicht verhüten. Jährlich gebe es 20 Millionen ungewollte Geburten.
„Wenn alle Paare frei entscheiden könnten, wann und wie viele Kinder sie bekommen, ginge es armen Menschen besser.“ So ließe sich das Leben von rund 80.000 Müttern und 600.000 Neugeborenen retten. Familienplanung sei ein Menschenrecht.
9,6 Milliarden bis zum Jahr 2050 - Die Stiftung rechnet vor: Wäre die Welt heute ein Dorf mit nur 100 Einwohnern, wären davon 15 Afrikaner, 60 Asiaten und zehn Europäer. Die Zahl der Dorfbewohner würde bis zum Jahr 2050 auf 136 Menschen steigen. Davon wären 34 Afrikaner, 74 Asiaten und zehn Europäer. Schätzungen zufolge werde im Jahr 2050 der Bevölkerungsanteil der Asiaten und Europäer sinken und der Anteil der Afrikaner von 15 auf 25 Prozent steigen.
Die Stiftung unterstützt als internationale Entwicklungsorganisation vor allem Projekte zur Aufklärung und Familienplanung sowie zur Gesundheitsvorsorge. Jede Sekunde wachse die Bevölkerung um etwa drei Menschen. Nach UN-Prognosen wird die Weltbevölkerung bis 2050 auf 9,6 Milliarden Menschen anwachsen.