GESELLSCHAFT
Ebola-Fälle in Liberia
Baku, 4. Juli, AZERTAC
Rückschlag im Kampf gegen Ebola: Nach dem Tod eines erkrankten Teenagers hat Liberia zwei weitere Erkrankungsfälle bestätigt. Das Land hatte zuvor als Ebola-frei gegolten.
Liberia galt bis vor wenigen Tagen als Ebola-frei. Doch kurz nach Bekanntwerden eines ersten neuen Falls sind in dem westafrikanischen Land nun zwei weitere Menschen an dem Virus erkrankt. „Wir haben jetzt drei bestätigte Fälle“, sagte Gesundheitsminister Tolbert Nyenswah.
Die 24- und 27-jährigen Patienten seien Angehörige eines 17-Jährigen, der Ende Juni an der Seuche gestorben war. Die Infektion war erst nach seinem Tod festgestellt worden. Der Verstorbene sei unter sicheren Bedingungen bestattet worden, berichtete das Gesundheitsministerium. Ob er vor seinem Tod andere Menschen angesteckt hat, war bislang unklar.
Der erneute Ausbruch könnte Experten zufolge auf den Verzehr von Hundefleisch zurückgehen. Die Fälle aus dem Dorf Nedowein etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Monrovia entfernt seien alle einem Zeitfenster zugeordnet worden, erklärte am Donnerstag der Leiter der Anti-Ebola-Einheit des Landes, Moses Massaquoi.
„Sie haben in der Vergangenheit zusammen Hundefleisch gegessen“, sagte er, eine in Liberia durchaus gängige Mahlzeit. Dorfbewohner berichteten ihrerseits, die drei hätten einen toten Hund ausgegraben und gegessen. Einer der Infizierten, ein 17-jähriger Junge, ist verstorben. Vize-Gesundheitsminister Tolbert Nyenswah zufolge stehen 175 Personen unter Beobachtung.
Rückschlag im Kampf gegen die Epidemie - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Liberia am 9. Mai dieses Jahres für Ebola-frei erklärt. Immer wieder hatten Experten darauf hingewiesen, dass der Kampf gegen die Seuche damit in dem Land nicht beendet sei. Sofern keine weiteren Fälle auftauchten, dauert es 42 Tage, bis Liberia erneut für Ebola-frei erklärt werden kann. Die neuen Fälle gelten als Rückschlag im Kampf gegen die Epidemie.
Bei dem bislang größten Ebola-Ausbruch der Geschichte sind bislang mehr als 11.200 Menschen gestorben; mehr als 27.000 Menschen haben sich infiziert. In den benachbarten Ländern Guinea und Sierra Leone ist der Kampf noch lange nicht gewonnen, die Staaten konnten nach dem Ausbruch der Seuche bislang noch zu keinem Zeitpunkt für Ebola-frei erklärt werden.