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Einige Frösche können mit ihrer Zunge Beute heranziehen
Baku, den 13. Juni (AZERTAG). Einige Frösche können mit ihrer Zunge Beute heranziehen, die schwerer ist als sie selbst. Zu diesem Ergebnis sind Forscher des Instituts für Spezielle Zoologie der Kieler Universität bei ihrer Arbeit mit südamerikanischen Schmuckhornfröschen (Gattung Ceratophrys) gekommen.
Die Zoologen Thomas Kleinteich und Stanislav Gorb haben erstmals die Kräfte gemessen, mit denen Froschzungen an den Oberflächen der Beutetiere haften. „Stellen sie sich einen 80 Kilogramm schweren Menschen vor, der über 110 Kilogram in wenigen Millisekunden mit seiner Zunge vom Boden hebt“, sagt Kleinteich.
Überraschenderweise erzielen die Frösche mit weniger Schleim bessere Haftkräfte, berichten die Forscher im Fachjournal „Scientific Reports“. „Man ging bisher davon aus, dass der Schleim auf der Zungenoberfläche als eine Art Superkleber wirkt, wir können allerdings zeigen, dass mit weniger Schleim bessere Haftkräfte erreicht werden“, so Kleinteich.
Nützlich für technische Anwendung - Im Experiment präsentierten die Forscher den südamerikanischen Schmuckhornfröschen einige Beutetiere hinter einer Glasscheibe, die mit einem Kraftsensor verbunden waren. Beim Versuch, die Beute zu fangen, hafteten die Zungen am Glas. Dabei wurden die Kräfte beim Zurückziehen der Zungen erfasst.
Die Kieler Forscher sind der Auffassung, dass außer dem Schleim die Beschaffenheit der Zungenoberfläche eine entscheidende Rolle bei der Haftung der Zunge spielt. Kleinteich will nun den Haftmechanismus der Froschzungen entschlüsseln - und für technologische Anwendungen zugänglich machen.