WELT
Erstmals zwei Buckelwale gleichzeitig in der Ostsee gesichtet
Baku, den 9. Juli (AZERTAG). Buckelwale werden in der Ostsee selten gesichtet. Nun gab es eine Premiere. Vor Flensburg entdeckte die Besatzung eines Zollschiffs erstmals gleichzeitig zwei der Tiere.
Erstmals seit Beginn der Aufzeichnung von Walbeobachtungen sind zwei Buckelwale gleichzeitig in der gesamten Ostsee gesichtet worden. Dass sich Buckelwale in die Ostsee verirren, sei schon eine Seltenheit, sagte der Direktor des Deutschen Meeresmuseums, Harald Benke, am Dienstag. „Dass zwei Tiere zusammen gesichtet wurden, hatten wir noch nie.“
Die Besatzung eines Zollschiffs hatte am Montag die beiden Tiere am Leuchtturm Kalkgrund am Eingang der Flensburger Förde entdeckt. Dort hätten sie sich eine halbe Stunde beobachten lassen. Die letzten Buckelwal-Beobachtungen in der deutschen Ostsee stammen von 1766, 1978, 2003 und 2008.
Heimisch sind Buckelwale grundsätzlich in allen Ozeanen. Im Sommer halten sie sich vor allem in den Polarmeeren auf, im Winter wandern sie in tropische und subtropische Gewässer. Man geht davon aus, dass es eine nördliche und eine südliche Population gibt, die jeweils den Äquator nicht überquert und den Sommer entweder im Nord- oder Südpolarmeer verbringt. Auf ihren Wanderungen legen die Tiere mitunter Tausende Kilometer zurück.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich die Meeressäuger in küstennahen Gewässern aufhalten und in Buchten und Flussmündungen auftauchen. Tiefe Meeresgebiete durchqueren sie in der Regel nur auf ihren Wanderungen. Die Wale ernähren sich hauptsächlich von Krill, verspeisen aber auch mal kleinere Fische. Buckelwale leben überwiegend allein - zum Jagen und während der Paarungszeit tun sie sich in kleinen Gruppen von bis zu zehn Tieren zusammen. Buckelwale werden 12 bis 15 Meter lang.
Seit dem 17. Jahrhundert wurden die Wale intensiv gejagt. Dadurch sank die Zahl der Tiere auf wenige Tausend. Seit 1966 ist die Art weltweit geschützt und darf nicht gefangen werden. Nicht alle Staaten halten sich daran. Besonders Japan steht immer wieder in der Kritik, wissenschaftliche Zwecke vorzuschieben, um Meeressäuger zu töten und das Fleisch als Delikatesse zu verkaufen. Die Weltnaturschutzunion IUCN schätzt, dass weltweit etwa 60.000 Buckelwale leben.