WIRTSCHAFT
Exporte Japans sind im Januar stark eingebrochen
Baku, 18. Februar, AZERTAC
Minus 12,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die japanischen Exporte sind im Januar so stark zurückgegangen wie zuletzt in der Finanzkrise - die gesamte Volkswirtschaft ist auf Schrumpfkurs.
Die schlechten Nachrichten über die japanische Wirtschaft reißen nicht ab. Die Exporte Japans sind im Januar so stark eingebrochen wie zuletzt 2009. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Ausfuhren um 12,9 Prozent zurück, teilte das Finanzministerium in Tokio mit. Im Vorfeld hatten Analysten zwar ein hohes Exportminus von mehr als elf Prozent erwartet, nun fiel der Einbruch sogar noch größer aus.
Grund für den schwachen Außenhandel im Januar ist laut Finanzministerium die schwächere Nachfrage aus China und anderen wichtigen Absatzmärkten gewesen. Stahl und Ölprodukte gehörten zu den Produkten mit dem höchsten Exportrückgang. Darauf sei das vierte Minus in Folge bei den monatlichen Ausfuhren zurückzuführen, teilte das Finanzministerium mit.
Zudem habe das Neujahrsfest in China früher stattgefunden als letztes Jahr, was die Exportstatistik ebenfalls belastet habe, da die Nachfrage aus der Volksrepublik aufgrund geschlossener Läden und Fabriken zurückging. Allein nach China wurden demnach 17,5 Prozent weniger Waren ausgeliefert. Die Volksrepublik ist der größte Handelspartner Japans.
Börse im Plus - Damit verzeichnet Japan nun ein Außenhandelsdefizit. Während sich die Exporte im Januar auf umgerechnet 46 Milliarden Dollar summierten, stiegen die Importe auf umgerechnet 52 Milliarden Dollar.
Erst am Montag war bekanntgeworden, dass die japanische Wirtschaft im vierten Quartal 2015 geschrumpft ist. Von Oktober bis Dezember war das Bruttoinlandsprodukt auf das Jahr hochgerechnet um 1,4 Prozent gesunken - auch dies ein höherer Rückgang als erwartet.
Damit wachsen die Sorgen um den Zustand der japanischen Wirtschaft weiter - was zu steigenden Kursen an den Börsen führt. Auch am Donnerstag reagierte der japanische Leitindex Nikkei Chart zeigen mit Wertzuwächsen. Denn dort setzen einige Investoren auf weitere Maßnahmen der Notenbank und Regierung, um die Wirtschaft anzukurbeln. So hatte die japanische Notenbank im Januar etwa bereits Strafzinsen für Geschäftsbanken eingeführt, um die Kreditvergabe zu stärken. Dadurch werden auch Investitionen an den Finanzmärkten attraktiver.