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Forscher entdecken Verwandten von Tyrannosaurus rex
Baku, den 7. November (AZERTAG). Bereits vor 80 Millionen Jahren ging ein enger Verwandter des Tyrannosaurus rex auf die Jagd. Forscher haben die Knochen des Raubsauriers in der Wüste des US-Bundesstaates Utah entdeckt. Der Dino zeugt auch von der früheren Teilung Nordamerikas.
Acht Meter lang, zweieinhalb Tonnen schwer und ein riesiges Maul voller scharfer Zähne. So sah der nun entdeckte Verwandte des berühmten Tyrannosaurus rex aus. Lythronax argestes lebte vor etwa 80 Millionen Jahren auf dem Inselkontinent Laramidia, dem westlichen Rand des heutigen Nordamerikas.
Lythronax sei der älteste Vertreter aus der Familie der Tyrannosauridae, der bisher entdeckt wurde, schreiben Forscher im Fachmagazin „PLoS One“. Tyrannosaurus rex lebte etwa zehn bis zwölf Millionen Jahre später. Die Forscher um Mark Loewen vom Natural History Museum of Utah entdeckten die neue Dino-Art im Grand Staircase-Escalante National Monument im Bundesstaat Utah. 2009 hatten sie dort Knochen von Schädel, Hüfte, Beinen und Schwanz des Dinosauriers ausgegraben, zusammen mit zahlreichen anderen Fossilien von Schildkröten, Krebsen und einigen Weichtieren.
Trennung zwischen Nord und Süd - Wie viele seiner Verwandten hatte Lythronax sehr kurze Arme. Ungewöhnlich sind seine kurze und eher schmale Schnauze sowie der breite Hinterschädel. Die Augen waren nach vorne gerichtet. Der Saurier hatte also einen relativ großen zweiäugigen Sehbereich, was für Raubtiere sinnvoll ist. Bisher hatten Paläontologen angenommen, dass diese Kopfform erst zehn Millionen Jahre später entstanden ist.
Durch den Vergleich mit 54 anderen Arten von fleischfressenden Dinosauriern fanden die Forscher heraus, dass Lythronax am nächsten mit Tyrannosaurus rex und mit Tarbosaurus bataar verwandt ist. Sie gehen davon aus, dass sich die Tyrannosauridae schon in der Zeit vor 80 Millionen Jahren in verschiedene Arten aufgespalten haben. Damals war der nordamerikanische Kontinent von Nord nach Süd durch ein Meer geteilt, und auch Teile der westlichen Landmasse Laramidia lagen wohl für lange Zeit unter Wasser. Einzelne Regionen waren dadurch voneinander isoliert. So entwickelten sich nach heutigem Kenntnisstand im Norden und Süden Laramidias unabhängig voneinander neue Dinosaurier-Spezies. Die These stützt unter anderem ein kürzlich entdeckter Cousin von Triceratops.
Auch Lythronax ist mit den Tyrannosauridae auf der Südhälfte enger verwandt als mit denen der Nordhälfte.