WIRTSCHAFT
Foxconn kann Sharp übernehmen
Baku, 25. Februar, AZERTAC
Die Offerte des taiwanesischen Apple-Zulieferers Foxconn für den japanischen Hersteller Sharp war laut Medienberichten erfolgreich. Die Übernahme wäre eine Niederlage für die japanische Regierung.
Foxconn kann Sharp übernehmen. Das berichten japanische Medien und die Nachrichtenagentur Reuters übereinstimmend. Der japanische Elektronikkonzern akzeptiert demnach eine milliardenschwere Rettungsofferte des Apple-Zulieferers. Es wäre die größte Übernahme eines japanischen Elektronikkonzerns durch ein ausländisches Unternehmen.
Das Direktorium habe sich nach zweitägigen Beratungen für das Gebot von Foxconn entschieden, zitierte Reuters eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Donnerstag. Sharp und Foxconn lehnten eine Stellungnahme zunächst ab. Eine Sharp-Sprecherin sagte, sobald es etwas Offizielles bekannt zu machen gebe, werde man dies tun. Die Sharp-Aktie Chart legte an der Tokioter Börse um mehr als fünf Prozent zu.
Damit wäre der japanische Staat mit seinem Versuch gescheitert, die Übernahme durch einen ausländischen Konzern zu verhindern. Im Rennen um Sharp war auch der staatliche japanische Investmentfonds Network Corp of Japan (INCJ). Während Foxconn mehr als fünf Milliarden US-Dollar geboten haben soll, wollte INCJ etwa 2,5 Milliarden Dollar in die Sanierung investieren.
Sharp hat wie viele der einst erfolgsverwöhnten japanischen Firmen aus der Branche in den vergangenen Jahren kräftig Marktanteile an Konkurrenten wie Apple Chart und Samsung Chart verloren. Schwindende Umsätze mit LCD-Bildschirmen, Aquos-Fernsehern, Taschenrechnern, Hausgeräten und Smartphones ließen den Schuldenberg des Unternehmens auf knapp vier Milliarden Euro wachsen.
Foxconn und Sharp pflegen seit Jahren gute Kontakte und betreiben gemeinsam ein Werk in Japan. Bei einem Zusammenschluss ergäben sich vor allem für das LCD-Geschäft von Sharp neue Vertriebskanäle. Foxconn produziert unter anderem iPhones für Apple und Fernseher für Sony Chart.