WIRTSCHAFT
Hohe Nachfrage nach japanischen Autos
Baku, den 21. Oktober (AZERTAG). Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt meldet hohe Defizite in der Handelsbilanz. Zwar brummt Japans Exportmotor. Doch das Land importiert wegen der heruntergefahrenen Atommeiler mehr Öl und Gas.
Japan hat im September ein Handelsdefizit in Rekordhöhe verzeichnet. Wie die Regierung heute bekannt gab, belief sich der Fehlbetrag auf 932,1 Milliarden Yen (rund sieben Milliarden Euro).
Er ist damit so hoch wie in keinem September zuvor. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt schreibt im nunmehr 15. Monat hintereinander rote Zahlen in ihrer Handelsbilanz.
Bezogen auf die ersten sechs Monate des noch bis 31. März 2014 laufenden Steuerjahres belief sich der Fehlbetrag auf 4,9 Billionen Yen – auch dies ist ein Rekord.
Zwar brummt Japans Exportmotor dank des deutlich abgewerteten Yen wie geschmiert. Doch steigen die Importe angesichts der hohen Öl- und Gaseinfuhren noch kräftiger.
Die Exporteinnahmen erhöhten sich im Berichtsmonat um 11,5 Prozent auf 5,9 Billionen Yen. Dazu tragen wesentlich die Amerikaner mit ihrer hohen Nachfrage nach japanischen Autos bei. Hintergrund ist, dass der Außenwert des Yen im September gegenüber dem Dollar um 25,8 Prozent unter dem Vorjahreswert lag.
Dadurch erhöhen sich entsprechend die Exporterlöse der Japaner. Statt ihre Marktanteile durch Preiskürzungen im Ausland zu erhöhen, sind für die japanischen Exportunternehmen Steigerungen ihrer Gewinnmargen bislang wichtiger.
Ausfuhren in die EU stiegen - Der schwache Yen lässt jedoch auch die Importpreise anziehen. So erhöhten sich die Einfuhren nach Japan im September um 16,5 Prozent auf 6,9 Billionen Yen. Hierbei wirkte sich zum einen Japans weiterhin hoher Energiebedarf aus, da das Land angesichts der heruntergefahrenen Atommeiler deutlich mehr Öl und Gas importiert.
Zum anderen spielte aber auch die hohe Nachfrage nach chinesischen Solarpaneelen, Smartphones und Kleidung eine große Rolle. China ist Japans größter Handelspartner. Während Japans Ausfuhren ins Reich der Mitte um 11,4 Prozent zulegten, stiegen die Importe um 30,9 Prozent.
Japans Ausfuhren in die Europäische Union stiegen um 14,3 Prozent auf 645,5 Milliarden Yen und die Einfuhren aus der Region um 30,7 Prozent auf 669,9 Milliarden Yen.
Die Lieferungen in Richtung USA, wo die Wirtschaft wieder anzieht, kletterten deutlich um 18,8 Prozent auf 1,1 Billionen Yen, während sich die Importe aus den Vereinigten Staaten der Regierung zufolge um 13,8 Prozent auf 576,3 Milliarden Yen erhöhten.