GESELLSCHAFT
Hurrikan "Nicole" hält auf die Bermudainseln zu
Baku, 13. Oktober, AZERTAC
Nachdem der Wirbelsturm "Matthew" in der vergangenen Woche verheerende Schäden vor der US-Küste anrichtete, steht der Region neues Unheil bevor. Hurrikan "Nicole" bewegt sich auf Bermuda zu.
Der schwere Hurrikan "Nicole" hält auf die Bermudainseln zu. Der Wirbelsturm der zweithöchsten Kategorie vier soll am Donnerstag auf das britische Überseegebiet treffen oder es zumindest streifen. Das US-Hurrikan-Zentrum rechnet mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 Kilometern pro Stunde. Die Experten nannten den Sturm "extrem gefährlich".
Auf den Inseln bereiteten sich Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte auf die Ankunft des Sturms vor, die Menschen legen Notvorräte an. "'Nicole' ist eine ernsthafte Bedrohung für Bermuda", sagte Sicherheitsminister Jeff Baron der Zeitung "Royal Gazette". "Es ist sehr wichtig, dass die Bewohner ihre Häuser sichern und sich vorbereiten."
Geschäfte, Büros und Schulen sollen bis mindestens Freitag geschlossen bleiben. Airlines sagten ihre Flüge nach Bermuda ab, der Bus- und Fährverkehr wurde eingestellt. "Niedrig liegende Gebiete könnten überschwemmt werden", sagte die Direktorin des Wetterdienstes, Kimberly Zuill.
In Haiti zeigt sich eine Woche nach dem schweren Hurrikan "Matthew" das ganze Ausmaß der Zerstörung. 1,4 Millionen Menschen in dem bitterarmen Karibikstaat brauchen dringend Hilfe. Auch die Zahl der Todesopfer stieg weiter. Nach Angaben des Zivilschutzes kamen 473 Menschen in dem Wirbelsturm ums Leben. In verschiedenen Medien war von deutlich höheren Opferzahlen die Rede.
"Die Verteilung der Hilfsgüter läuft nur langsam an", sagte Holly Frew von der Hilfsorganisation Care . In der Stadt Jérémie sei fast jedes Haus zerstört, die Menschen hätten nichts zu essen. "Die Hilfsgüter erreichen uns nach und nach, aber die Verteilung ist eine riesige logistische Herausforderung."
Aufgrund der starken Beschädigung der Infrastruktur in der besonders stark betroffenen Region im Südwesten gelangen Lebensmittel, Wasser und Hygieneartikel allerdings nur langsam zu den Menschen. Den Rettungskräften bereite vor allem die Cholera-Gefahr Sorgen. "Allein im Department Grand'Anse gibt es bereits 279 Fälle", sagte Care-Mitarbeiterin Frew. "Mindestens zehn Menschen sind schon gestorben."
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schickte eine Million Impfdosen gegen Cholera in das Katastrophengebiet. Allerdings müssten noch weitere Schritte gegen die Ausbreitung der Seuche unternommen werden, teilte die WHO mit. "Das Wichtigste ist, die Menschen mit sauberem Trinkwasser zu versorgen und die Abwasserentsorgung zu verbessern", sagte WHO-Cholera-Experte Dominique Legros.