KULTUR
Im Heydar Aliyev Zentrum eröffnet sich eine Ausstellung von britischem Bildhauer Richard Deacon
Baku, 19. Dezember, AZERTAC
Im Heydar Aliyev Zentrum in Baku hat sich eine Einzelausstellung “On the other side” (auf der anderen Seite) von britischem Bildhauer Richard Deacon eröffnet.
Wie AZERTAC mitteilt, drückte Direktor des Zentrums Anar Alakbarov in seiner Eröffnungsrede dem Bildhauer Richard Deacon und der Vizepräsidentin der Heydar Aliyev Stiftung Leyla Aliyeva seine tiefe Dankbarkeit für die Organisation der Ausstellung aus.
Dann trat Rektor der Aserbaidschanischen Staatlichen Kunstakademie, Volkskünstler Omar Eldarov auf. Er überreichte Richard Deacon Diplom des Ehrenmitglieds der Aserbaidschanischen Staatlichen Kunstakademie.
Richard Deacon sagte, dass er im Jahr 2007 auf der Biennale in Venedig Gelegenheit hatte, den aserbaidschanischen Pavillon kennen zu lernen, und eine Einladung erhalten hatte, seine Einzelausstellung in Baku zu organisieren.
Dann machten sich Veranstaltungsteilnehmer mit der Ausstellung vertraut.
Die Ausstellung ist bis 15. Juli des kommenden Jahres zu sehen.
Hier sei erwähnt, dass die Richard Deacon 1949 im walisischen Bangor geboren wurde und zu den bedeutendsten Bildhauern der Gegenwart zählt.Neben der Arbeit als bildender Künstler betätigt sich Deacon als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf und anderen Institutionen. Seine Ausstellungsvita verzeichnet zahlreiche Einzelausstellungen, aber auch die Teilnahme an vielen Überblicksausstellungen wie zum Beispiel: Carnegie International, Documenta und Skulptur Projekte Münster. Seine Arbeiten befinden sich weltweit in führenden Sammlungen wie der Tate (London), dem Centre George Pompidou (Paris), der Reina Sofia (Madrid), dem Museum of Modern Art (New York), der Staatsgalerie Stuttgart und dem Sprengel Museum in Hannover. In 2014 richtete die Tate Britain Deacon eine große Retrospektive aus. Derzeitig ist der Künstler in den Vorbereitungen zu einer Einzelausstellung im Kunstmuseum Winterthur, die sich auf Arbeiten aus dem letzten Jahrzehnt konzentriert. 1987 erhielt Deacon den renommierten Turner Preis und wurde 1996 mit der dritten Stufe des britischen Ritterordens (CBE) geehrt. 1997 bekam er den Titel des Chevalier des Arts et des Lettres vom französischen Kultusministerium zuerkannt und wurde mit Mitgliedschaften in der Königlichen Akademie Großbritanniens (1998) und der Akademie der Künste in Berlin (2010) geehrt.
Deacons Ausstellung, die sich auf die Arbeiten des letzten Jahrzehnts konzentriert, versammelt Werke in Holz, Metall und Keramik, sowohl monumentale wie ausgesprochen zierliche kleine Arbeiten, organische Formen neben konstruierten. Stets hielt Deacon fest, er sei nicht ein klassischer Bildhauer, sondern einer, der etwas fabriziert, und so sucht er sich die Partner, mit denen er seine oft aufwendigen Arbeiten herstellt. Beim Holzbauer werden Bretter und Balken verformt und zu komplexen Gebilden zusammengesetzt, in Stahlbaufirmen werden Bleche geschnitten, geschweisst und poliert, und in der Keramikwerkstatt werden nach kleinen Modellen grosse Tonformen gebaut, die durch Glasieren und Brennen ihre endgültige Gestalt erhalten. Doch Deacon ist nicht nur an technischen Prozessen interessiert, ebenso wichtig für die Entwicklung seiner Arbeit ist sein poetisches Interesse an den metaphorischen Bedeutungen der Formen, das ihn immer wieder zum Verfassen von Texten veranlasst.