GESELLSCHAFT
Im Kampf gegen HIV melden Vereinte Nationen deutliche Fortschritte
Baku, 21. November, AZERTAC
Weltweit bekommen immer mehr HIV-Infizierte Medikamente, die den Erreger eindämmen. Überstanden ist die Epidemie damit aber nicht. 2,1 Millionen Menschen stecken sich jedes Jahr neu mit dem Virus an.
Im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids melden die Vereinten Nationen deutliche Fortschritte. Inzwischen hätten 18,2 Millionen Menschen mit HIV Zugang zu antiretroviralen Therapien, die den Erreger eindämmen, berichtet das Anti-Aids-Programm der Vereinten Nationen (Unaids) bei einer Präsentation in der namibischen Hauptstadt Windhuk. Das sind rund drei Millionen Menschen mehr als vor zwei Jahren.
Allein zwischen Januar bis Juni 2016 seien eine Million Menschen zusätzlich in Therapieprogramme gekommen, erklärte Unaids-Exekutivdirektor Michel Sidibé bei der Vorstellung des Jahresberichts seiner Organisation. Die antiretrovirale Therapie kann die Infektion nicht heilen, aber die Ausbreitung des Virus im Körper verlangsamen.
5,8 Millionen Infizierte älter als 50 Jahre - Weltweit lebten 2015 laut Uno-Bericht 36,7 Millionen Menschen mit HIV. Das waren etwa so viele wie im Jahr zuvor, wobei jedoch mehr Menschen denn je mit lebensverlängernden Medikamenten behandelt wurden. Heute sei es grundsätzlich möglich, Menschen mit HIV abhängig von ihren konkreten Lebensumständen und ihrem Lebensalter zielgerichtet zu helfen, erklärte Sidibé.
Dem Bericht zufolge sorgt die Ausweitung der Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten dafür, dass immer mehr Infizierte ein höheres Lebensalter erreichen. 2015 seien 5,8 Millionen Infizierte älter als 50 Jahre gewesen. Es bestünden gute Aussichten, dass es bis 2020 rund 8,5 Millionen sein könnten.
Junge Frauen infizieren sich bei älteren Männern mit HIV - "Die Möglichkeiten zur Verhinderung und zur Behandlung von HIV waren niemals größer als heute", betonte Sidibé im Vorwort des Berichtes, der kurz vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember erschien. Wenn alle bisherigen Anstrengungen fortgesetzt werden, könne das Ziel erreicht werden, bis 2020 rund 30 Millionen Infizierten eine geeignete Therapie zu ermöglichen.
Allerdings gebe es auch erhebliche neue Risiken. So könnten sich Resistenzen gegen bestimmte Wirkstoffe entwickeln, die zur Behandlung von oft mit Aids einhergehenden Krankheiten verwendet werden - darunter Tuberkulose.