WELT
In China jährlich sterben etwa 1,4 Millionen Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung
Peking, 9. Dezember, AZERTAC
In Peking gilt die höchste Smog-Alarmstufe "Rot". Das Staatsfernsehen gibt den Bürgern ungewöhnliche Ratschläge.
Die Schulen sind geschlossen und mehr als zwei Millionen Autos müssen stehen bleiben: Der Alltag in Peking ist momentan stark eingeschränkt. Am Dienstag haben die Behörden erstmals die höchste Smog-Alarmstufe "Rot" ausgerufen. Die chinesische Hauptstadt liegt seit Wochen immer wieder unter einer Dunstglocke, die gemessenen Feinstaubwerte übersteigen die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um das Zehnfache.
Das chinesische Staatsfernsehen CCTV hat nun Tipps veröffentlicht, wie man "den Smog überleben kann" - illustriert mit Comicfiguren. Einige Ratschläge wirken naheliegend: Die Bürger sollen vermeiden, das Haus zu verlassen und im Freien eine Atemschutzmaske aufsetzen. Andere sind ungewöhnlicher: Auf einem Bild trinkt die Figur aus einer Teekanne und wehrt Zigaretten ab. "Trink mehr Wasser und Tee und rauche weniger (auch wenn es keinen Smog gibt)", steht als Tipp darunter.
Außerdem empfiehlt das Staatsfernsehen, mit welchem Gemütszustand die Pekinger mit der Situation umgehen sollten: "Lächle und versuche, positiv zu sein (hoffentlich gibt es morgen weniger Smog)".
Die höchste Smog-Alarmstufe gilt zunächst noch bis Donnerstag. Nach Angaben der WHO können durch die hohe Feinstaubbelastung kurzfristig Atemwegserkrankungen ausgelöst werden, langfristig kann die hohe Schadstoffbelastung Krebs und Herzerkrankungen verursachen. Eine Studie des Max-Planck-Instituts ergab, dass in China jährlich etwa 1,4 Millionen Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung sterben.