WELT
In Tokio ist die Regierung alarmiert, weil China die Einrichtung einer weiteren Zone zur Luftverteidigung prüft
Tokio, den 7. Dezember (AZERTAG). In Tokio ist die Regierung alarmiert, weil China die Einrichtung einer weiteren Zone zur Luftverteidigung prüft. China sieht sich im Recht – das Land könne über eine solche Zone entscheiden.
Japan hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, China an der Errichtung einer weiteren Luftverteidigungszone zu hindern. Die „einseitige Errichtung“ einer solchen Zone in irgendeinem Gebiet würde regionale Spannungen weiter erhöhen, sagte Außenminister Itsunori Onodera am Samstag nach einem Gespräch mit dem philippinischen Verteidigungsminister Voltaire Gazmin. China prüft Berichten zufolge die Errichtung einer Luftverteidigungszone im Südchinesischen Meer.
Vor zwei Wochen hatte Peking bereits im Ostchinesischen Meer eine solche Zone errichtet. Das stieß bei seinen Nachbarn und den USA auf massive Kritik. Tokio lehnt die Luftverteidigungszone ab, weil sie über internationale Gewässer und auch über eine auch von Japan beanspruchte Inselgruppe reicht. Die Regierung in Peking fordert, dass nun alle Flugzeuge, die über diese Gegend fliegen, sich zuvor bei den chinesischen Behörden melden.
Der chinesische Botschafter auf den Philippinen, Ma Keqing, hatte am Montag auf die Frage, ob Sorgen berechtigt seien, China könnte eine ähnliche Zone über dem Südchinesischen Meer errichten, gesagt, es sei Chinas Recht zu entscheiden, „wo und wann“ es eine solche Zone errichte.
Bei einem Besuch in Peking machte die australische Außenministerin Julia Bishop die Zone nicht zum Thema. Darüber habe man sich bereits ausgetauscht, sagte sie. Man habe über andere Themen wie Syrien, Iran und Nordkorea gesprochen, zudem über wirtschaftliche Themen für ein Freihandelsabkommen. Australien ist wegen der Errichtung der Zone ebenfalls besorgt. China hatte Australien für seine Kritik gescholten.