WELT
Kim Jong Un ließ am Sonntag erneut 16 Kurzstreckenraketen ins Japanische Meer schießen
Baku, den 23. März (AZERTAG). Mit Berufung auf ausländische Massenmedien teilt AZERTAG mit, dass trotz eindringlicher Mahnungen aus Südkorea und den USA Nordkorea seine Raketentests am Sonntag fortgesetzt hat. Von der nordkoreanischen Ostküste seien am frühen Morgen wieder 16 Kurzstreckenraketen ins Japanische Meer geschossen worden. Die Geschosse sowjetischer Bauart hätten eine Reichweite von 60 Kilometern gehabt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.
Bereits am Samstag hatte Nordkorea 30 Raketen verschossen, seit Februar sind es nun insgesamt 70. Der Süden hatte den Norden vergangene Woche eindringlich aufgefordert, die „provokanten“ und potentiell gefährlichen Raketentests zu stoppen. Auch die US-Regierung verlangte von Diktator Kim Jong Un, Pjöngjang müsse von weiteren Provokationen absehen, die die Spannungen in der Region verstärken könnten. Doch die Aufrufe blieben ohne Folgen.
Die Tests sind eine Reaktion auf das jährliche Militärmanöver Südkoreas und der USA, das seit Februar läuft und noch bis Mitte April dauern soll. Tausende Soldaten beider Länder sind daran beteiligt. Die Regierungen Seoul und Washington betonten, die größtenteils am Computer simulierten Manöver hätten reinen Verteidigungscharakter. Im vergangenen Jahr hatte die nordkoreanische Führung aus Ärger über das Manöver mit einem Atomangriff gedroht.
Die diesjährigen Raketentests werden von Experten zwar ernst genommen. Sie könnten jedoch auch einen ganz praktischen Hintergrund haben. Yang Moo Jin von der Universität für Nordkoreanische Studien in Seoul sagte, der Abschuss der Raketen sei ein “Ausdruck des Ärgers angesichts der gemeinsamen Militärübungen“ von Südkorea und den USA. Der Experte sprach aber von einer „Provokation auf niedrigem Niveau“. Offenbar habe Pjöngjang sich dazu entschlossen, sein Arsenal von rund hundert „Frog“-Raketen loszuwerden. Es sei daher wahrscheinlich, dass der Norden den Rest der alten Raketen "in naher Zukunft" ebenfalls noch verschießen werde.
Das international isolierte Nordkorea und Südkorea befinden sich offiziell im Kriegszustand. Der Koreakrieg der Jahre 1950 bis 1953 wurde durch einen Waffenstillstand beendet, einen Friedensvertrag gab es nie.