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Kommt es zu einer Annäherung zwischen Nord-und Südkorea?
Baku, den 12. Februar (AZERTAG). Kommt es zu einer Annäherung zwischen Nord- und Südkorea? Erstmals seit Jahren haben sich hochrangige Vertreter der verfeindeten Staaten zu Gesprächen getroffen.
Ranghohe Vertreter Nord- und Südkoreas sprechen zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder über die Beziehungen zwischen ihren Staaten. Die Gespräche finden in einem kleinen Ort an der Grenze namens Panmunjom statt. Einen festgelegten Themenkatalog für das Treffen gibt es nicht. Allerdings will Südkorea unter anderem über die kürzlich vereinbarte Wiederaufnahme der Treffen von Familien aus dem Norden und dem Süden sprechen und darüber, ob sie auch in Zukunft weitergehen.
Die südkoreanische Delegation wurde von Kim Kyou Hyun geführt, er ist Vizedirektor für Nationale Sicherheit in der Regierung von Präsidentin Park Geun Hye. Er äußerte vor dem Gespräch die Hoffnung auf „ein neues Kapitel auf der koreanischen Halbinsel“. Nach südkoreanischen Angaben war es das hochrangigste Treffen seit 2007. Die kommunistische Führung in Pjöngjang habe um das Treffen gebeten. Sie schickte einen hochrangigen Funktionär der regierenden Arbeiterpartei. In nordkoreanischen Medien wurde über das Treffen zunächst nicht berichtet.
Seit dem Koreakrieg von 1950 bis 1953 ist das Land geteilt. Bis heute gibt es keinen Friedensvertrag, sondern nur einen Waffenstillstand zwischen dem Norden und dem Süden. In den vergangenen Jahren hatten sich die Beziehungen zunehmend verschlechtert, eine Entwicklung, die im vergangenen Frühling in Kriegsdrohungen Pjöngjangs gegen Südkorea und die USA gipfelte.
Zuletzt ging Nordkorea aber wieder auf den Süden zu. Beobachter werteten den Vorstoß für das ranghohe Treffen als Zeichen, dass sich der Norden eine rasche Verbesserung der Beziehungen und eine Wiederaufnahme lukrativer Kooperationen wie etwa bei einem gemeinsamen Tourismusprojekt erhofft. Zudem dürfte das arme Land auf mehr humanitäre Hilfe dringen und fordern, dass die bevorstehenden südkoreanischen Militärmanöver mit den USA kleiner ausfallen als geplant.