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Körperliche Fitness ist das beste Mittel zum Abbau von stressbedingten Problemen
Baku, den 19. Juli (AZERTAG). Gute Ernährung und körperliche Fitness sind die besten Helfer im Kampf gegen Burn-out & Co. Daneben gibt es eine noch wirksamere Geheimwaffe, um dem Stress wirkungsvoll zu begegnen. Wir haben uns eine Umwelt geschaffen, für die wir nicht mehr geschaffen sind“, so eine der bekanntesten Erkenntnisse des Verhaltensforschers Irenäus Eibl-Eibesfeldt. Demnach passe unsere geistige wie auch körperliche Ausstattung – in der Steinzeit über Zehntausende Jahre langsam entwickelt und ausgelegt auf ein Leben im Kleinverband als Sammler und Jäger – nicht mehr zu unserer heutigen technischen Zivilisation mit ihren anonymen Großgesellschaften.
Unsere Vorfahren waren angepasst an „all die Herausforderungen, die das Jagen und Sammeln emotionell an uns stellten, an Freuden ebenso wie an die Stressoren.“ Nicht aber an ein Leben hinter dem Schreibtisch, praktisch bewegungslos dem alltäglichen Arbeitsdruck ausgesetzt. Das Problem: Vor Stressfaktoren wie Terminen, E-Mail-Flut oder den lieben Kollegen kann man nicht weglaufen. So bleibt all die Energie, die der Körper in stressigen Situationen bereitstellt, quasi stecken und kann nicht abgebaut werden – eine Konstellation, die wir als Stress wahrnehmen.
Körperliche Fitness ist das beste Mittel zur Prävention und zum Abbau von stressbedingten Problemen. Durch Bewegung wird zuerst einmal die bereitgestellte Energie verarbeitet. Neben dieser wichtigen kurzfristigen Wirkung hat regelmäßiger Sport aber auch noch langfristige Effekte, die uns mit Stress besser umgehen lassen und im Vorfeld stressresistenter machen.
Stresshormone werden schneller abgebaut, der gesamte Körper ist weniger anfällig für Entzündungen und die Regenerationszeit nach psycho-physischen Belastungsspitzen ist geringer.“
och neben der körperlichen Fitness kommt es Huber zufolge auch auf die innere Einstellung an: „Ob wir Stress empfinden, hängt nicht in erster Linie von einer Situation ab, sondern davon, wie wir sie bewerten.“ Dieses „Transaktionale Stressmodell von Lazarus“ sieht Stress als komplexen Prozess zwischen den Anforderungen einer Situation und der handelnden Person. Was den einen in Panik versetzt, mag jemand anderen kalt lassen.
In der Diskussion ums Essen dürfe die Ernährungsfrage selbst nicht zum Stressfaktor werden. Es geht nicht um Verbote, es geht einfach darum, ein gesundes Maß zu finden. Essen an sich stresst nicht, aber: Es kann wahnsinnig stressig sein, in der Kantine mit den falschen Leuten am Tisch zu sitzen.