Die Aserbaidschanische Staatliche Nachrichtenagentur

GESELLSCHAFT

Luftfilter-Hersteller sind Gewinner der Smog-Krise

Baku, den 10. Juli (AZERTAG). Schützten sich in China früher nur die Ausländer vor der schmutzigen Luft, empfinden inzwischen auch die Einheimischen den Smog als Gesundheitsrisiko. Es gibt einen Run auf Luftfilter aller Art.

Der Hals kratzt. Die Augen tränen. Auf der Zunge liegt ein pelziger Geschmack. „Your body is adjusting to the pollution“, witzeln die anderen Ausländer, „Dein Körper gewöhnt sich an die Luftverschmutzung.“ Bis die Symptome verschwinden, dauert es mehrere Tage. Doch die Angst bleibt. Was ist in der Luft alles drin?

Wie schädlich sind die feinen Partikel, gerade für die, die länger in China leben? Ausländer, aber auch Chinesen machen sich wegen der Luftverschmutzung im Reich der Mitte zunehmend Sorgen. „Pollution“ ist nicht mehr nur im Winter ein Thema – auch jetzt, in den Sommermonaten, hängt oft ein milchiger Schleier über der Stadt. Ein Blick auf die Handy-App verrät: Ja, es ist die Luftverschmutzung, die die Sicht eintrübt.

Smog wird zur „Brennpunktfrage der Nation“ - Der aktuelle Feinstaubwert von 80 liegt zwar bereits deutlich über dem EU-Grenzwert von 25. Doch sogar dieses Niveau ist kein Vergleich mit dem, was die Luft im Winter mit sich führt – Shanghai erreichte im vergangenen Dezember 590, Peking im Januar 2013 infernalische 800 auf der Skala. Im vergangenen Jahr konnten in nur noch drei von 74 Großstädten Chinas gesundheitlich unbedenkliche Luftwerte feststellen.

Auch die Politik hat den Ernst der Lage offenbar erkannt. Premierminister Li Keqiang weiß genau, wie sehr das Problem die Menschen belastet. „Viele Bürger greifen, wenn sie morgens aufstehen, als erstes zu ihrem Handy, um die Feinstaub-Konzentration abzulesen“, sagte er zuletzt und machte das Thema deshalb zur „Brennpunktfrage der Nation“.

Das Leid der Chinesen sorgt gleichzeitig für florierende Geschäfte bei den Anbietern von Filter-Produkten. Vor allem Firmen aus Deutschland, der Schweiz, aber auch aus den USA und China verdienen gut an der verpesteten Luft. So hat beispielsweise Chen Mei Zhen seit Monaten viel zu tun.

Die Chinesin arbeitet bei Gome, einem Fachmarkt für Elektronik in der Xizang Road im Zentrum Shanghais. Direkt am Eingang sind die Luftfilter platziert, neben Alltagsgeräten wie Staubsaugern und Haartrocknern. Chen Mei Zhen ist gerade dabei, neue Filter in die Auslage zu stellen. „Die Filter sind inzwischen ein Standardprodukt“, sagt Chen, „wir verkaufen jeden Tag viele davon.“ Anders als noch vor ein paar Jahren seien es nicht mehr nur Ausländer, die sich die halbhohen Kästen in die Wohnung stellen.

1,2 Millionen Todesopfer pro Jahr - Besonders gut verkauften sich die Reiniger von Panasonic, sagt Chen. Gome bietet sie in unterschiedlichen Preisklassen an, sie kosten zwischen 1269 Renminbi (151 Euro) und 5819 (694 Euro) und sind in verschiedenen Farben erhältlich. Das Modell „Nanoe“ soll bis zu 98,3 Prozent der gefährlichen Partikel aus der Luft saugen. „Unsere Kunden wohnen meist in Shanghai“, sagt die Verkäuferin, „nur selten kommen sie aus anderen Städten.“

Gerade die großen Metropolen Chinas – Peking, Shanghai, Guangzhou, aber auch Shenzhen – sind von der Luftverschmutzung betroffen. Dort, wo viele Menschen leben, ist auch die Verschmutzung am größten, weiß Andrea Pozzer, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, der zu China forscht. „Die Megastädte an der Küste beeinflussen auch das Hinterland“, sagt Pozzer, „das größte Problem ist, dass die am stärksten verschmutzten Städte auch die größte Bevölkerung haben.“

Die Luftverschmutzung werde angesichts der Ausmaße der Urbanisierung in China – es gibt mehr als 120 Städte mit mehr als einer Million Einwohner – zu einem globalen Problem. „Wir haben in unseren Studien gezeigt, dass in China jedes Jahr mehr als 1,2 Millionen Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung sterben“, sagt Pozzer.

Firmen wie BMW wollen ihre Mitarbeiter schützen - Viele Bewohner des Riesenreiches wollen sich dieser Gefahr nicht länger aussetzen. Für Firmen wie IQAir aus der Schweiz ist China deshalb inzwischen einer der wichtigsten Märkte weltweit, seit Januar 2013 haben sich die Verkäufe verfünffacht. „Das Bewusstsein hat stark zugenommen“, sagt Vorstandschef Frank Hammes.

Er vertreibt seine Filter inzwischen in zehn chinesischen Städten. Auch bei Chris Buckley gehen die Bestellungen hoch. Der Brite betreibt das Torana Clean Air Center in Peking und verkauft Filter und Masken. „Unser Geschäft hat in den vergangenen zwei Jahren um 400 Prozent zugelegt“, sagt der Unternehmer.

Es seien nicht mehr nur Schulen und Botschaften, die ihre Räume mit den Filtern ausstatten, sondern vermehrt auch Firmen, die ihre Mitarbeiter schützen wollen. „Ich denke, es liegt daran, dass es schwerer geworden ist, Leute zu finden, die in China arbeiten wollen“, sagt Buckley. Zu seinen Kunden gehören BMW und Volvo, aber auch chinesische Firmen wie die Guangfa-Bank.

Viele Eltern sperren ihre Kinder ein - Schüler der International School in Peking machen seit einiger Zeit nur noch unter einem Sauerstoffzelt Sport. Die amerikanische Firma Asati hat sich auf den Vertrieb dieser Produkte verlegt. Für viele Kinder sind die Zelte eine Befreiung, denn ohne sie sind sie meist gezwungen, im Schulgebäude zu bleiben. Besorgte Eltern kontrollieren auch zu Hause ständig die Luftqualität.

„Ab einem Wert von 200 bleiben unsere Kinder in der Wohnung“, sagt ein Vater, der mit seiner Familie in Shanghai lebt. Das Eingesperrtsein zerrt an den Nerven, ist meist aber wirksamer als das Tragen von Masken. Nur wenige Modelle halten wirklich, was sie versprechen. Der Großteil der Partikel ist zu klein, als dass die Masken sie abhalten würden, sagen Wissenschaftler wie Andrea Pozzer.

Auch in Sportstudios verlangen Kunden inzwischen Filtersysteme. „Wenn man keinen Filter hat, kommen die Leute nicht“, berichtet Jennifer Robinson, Eigentümerin eines Spinning-Clubs in Shanghai. Es seien nicht mehr nur Ausländer, die auf saubere Luft im Studio bestehen. Ähnliches berichtet auch Frank Hammes von IQAir. „Die Zahl unserer chinesischen Kunden hat zugenommen“, sagt er, „heute sind es 90 Prozent.“

Bei den Firmenkunden hat sich das Verhältnis ebenfalls gedreht. „Mehr und mehr chinesische Firmen investieren in saubere Luft“, sagt Hammes. Die hat allerdings einen stolzen Preis: Zwischen 12.000 und 19.000 Renminbi, umgerechnet etwa 1430 und 2270 Euro, werden für die Schweizer Luftreiniger fällig.

Luftverschmutzung wird weiter zunehmen - So teuer muss es jedoch nicht sein. Gus Tate beispielsweise bietet seine „Smart Air“-Filter für 80 bis 450 Renminbi an, also 9,50 bis 53,75 Euro. Er lässt vor Ort in Südchina produzieren und verkauft in Peking, aber auch in entlegenen Gegenden wie der westlichen Provinz Xinjiang. „Die Nachfrage scheint mit dem Luftverschmutzungswerten hier in Peking zu steigen“, sagt Tate.

„Es ist definitiv so, dass die Chinesen sich der Verschmutzung bewusst werden.“ Im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern geht es für Tate laut eigener Aussage nicht in erster Linie ums Geldverdienen. „Unser größtes Ziel ist es, die Leute zu bezahlbaren Preisen mit sauberer Luft zu versorgen.“

Damit hat sich Tate Großes vorgenommen, denn mit der fortschreitenden Urbanisierung Chinas nimmt die Luftverschmutzung weiter zu. Mehr Menschen in Städten verursachen mehr „Pollution“ – nicht nur an der Ostküste.

Obwohl die Zentralregierung in Peking das Problem erkannt hat, wird die Luftverschmutzung nach Ansicht von Experten weiter zunehmen. „Es wird wohl noch dauern, bis die Nachfrage nach unseren Filtern zurück geht“, sagt Gus Tate. Richtig freuen kann er sich darüber nicht.

 

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