GESELLSCHAFT
Luftverschmutzung gefährdet immer mehr Menschenleben
Baku, 29. Juni, AZERTAC
Pro Jahr sterben mehr als sechs Millionen Menschen an den Folgen von Abgasen, schätzt die Energieagentur IEA. Wenn sich die Luftqualität nicht deutlich verbessert, könnten die Opferzahlen weiter wachsen.
Die Luftverschmutzung gefährdet immer mehr Menschenleben, berichtet die Internationale Energieagentur (IEA). Sofern nicht weiter gegen die schlechte Luft vorgegangen werde, dürfte die Zahl der dadurch bedingten Todesfälle bis 2040 auf 7,4 Millionen pro Jahr ansteigen, warnte die IEA in ihrem Report "Energy and Air Pollution".
Derzeit sterben demnach etwa 6,5 Millionen an den Folgen von verunreinigter Luft sowohl im Freien als auch in geschlossenen Räumen. Eine genauer Zuordnung einzelner Todesfälle zur Ursache Luftverschmutzung ist allerdings meist schwierig, allein Feinstaub soll pro Jahr etwa 3,3 Millionen Menschen töten. Laut einer WHO-Schätzung sind schon 2014 jährlich etwa sieben Millionen Menschen an den Folgen von Smog gestorben sein.
Der Schadstoffausstoß werde bis 2040 zwar zurückgehen, erklärte die Energieagentur. Doch die derzeitigen Pläne reichten nicht aus, um die Qualität der Luft zu verbessern. Luftverschmutzung sei inzwischen die viertgrößte Gefahr für die Gesundheit nach Bluthochdruck, ernährungsbedingten Risiken und Rauchen.
"Saubere Luft ist ein Menschenrecht" - Die Investitionen in diesem Bereich müssen laut IEA lediglich um sieben Prozent oder knapp fünf Milliarden Dollar angehoben werden, um die Zahl der Toten deutlich zu verringern. "Das sind Peanuts", sagte IEA-Direktor Fatih Birol. "Saubere Luft ist ein Menschenrecht, das dem Großteil der Weltbevölkerung fehlt."
Mit den knapp fünf Milliarden Dollar Investitionen könnten mehr als drei Millionen Menschenleben gerettet werden, davon 1,7 Millionen Todesfälle durch schlechte Luft im Freien und 1,6 Millionen durch Luftverschmutzung in Haushalten.
Wie gesundheitsschädlich Abgase in der Luft sind, hatte erst kürzlich eine Studie der Auckland University of Technology gezeigt. Die Forscher hatten Daten aus 188 Ländern ausgewertet und dabei festgestellt, dass Feinstaub und Kohlenmonoxid können das Schlaganfallrisiko erhöhen. Die Belastung durch Schlaganfälle könnte weltweit gesehen um knapp 30 Prozent verringert werden, wenn die Menschen nicht der Luftverschmutzung ausgesetzt wäre.