WELT
Mindestens zwei Tote durch Taifun "Chaba" in Südkorea
Baku, 5. Oktober, AZERTAC
Der Taifun "Chaba" hat am Mittwoch schwere Überschwemmungen in Südkorea ausgelöst. Mindestens zwei Menschen kamen nach Angaben der Behörden in dem Unwetter ums Leben, drei weitere wurden vermisst. Der Wirbelsturm bewegte sich weiter in Richtung Japan, wo ebenfalls hohe Wellen und Überschwemmungen erwartet wurden.
In der Hafenstadt Busan im Süden von Südkorea starb ein Arbeiter durch einen umstürzenden Kran, in der Stadt Ulsan ertrank ein Mann. Drei weitere Menschen wurden nach dem Durchzug des Taifuns vermisst.
Dutzende Flugverbindungen zwischen der südkoreanischen Urlaubsinsel Jeju und dem Festland wurden gestrichen, als der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von 200 Stundenkilometern über die Insel fegte. Nach Angaben des Ministeriums für öffentliche Sicherheit blieben mehr als 2500 Schulen geschlossen, in zehntausenden Haushalten an der Südküste des Landes fiel der Strom aus.
Der Fernsehsender YTN zeigte dramatische Aufnahmen von einem Pier der Hafenstadt Yeosu, wo sechs Besatzungsmitglieder einer Fähre von einer riesigen Welle ins Meer gerissen wurden. Die sechs Männer konnten gerettet werden.
Videos von Überwachungskameras und Mobiltelefonen zeigten Szenen aus Ulsan an der Ostküste, wo Autos in überschwemmten Straßen trieben. Der Automobilkonzern Hyundai stoppte den Betrieb in zwei Produktionsstätten.
Nach Angaben der japanischen Wetterbehörde könnte das Auge des Taifuns am Abend (Ortszeit) im Westen der Hauptinsel Honshu auf Land treffen. Die Behörden rechneten mit hohen Wellen und Überschwemmungen und empfahlen die Evakuierung zehntausender Häuser. In Erwartung des Taifuns wurden in Japan am Mittwoch fast 150 Flüge gestrichen.
Erst am Montag waren 300 Flüge gestrichen worden, als "Chaba" an den Okinawa-Inseln im Süden Japans vorbeizog. In den vergangenen Wochen hatten bereits mehrere unterschiedlich starke Taifune das ostasiatische Land getroffen. Asien erlebt jedes Jahr zwischen 20 und 30 Taifune, die Hälfte davon betreffen auch Japan.