WIRTSCHAFT
Mutterkonzern Google will den Entwickler nun wieder abstoßen
Baku, 18. März, AZERTAC
Mit intelligenten Robotern sorgt die Firma Boston Dynamics im Internet für Aufsehen. Doch Mutterkonzern Google will den Entwickler nun wieder abstoßen. Interessenten soll es bereits geben.
Die Videos der laufenden Roboter von Boston Dynamics sorgen im Internet immer wieder für Furore. Doch die Aufmerksamkeit um Boston Dynamics den Roboterentwickler war bei Mutter Google nicht willkommen. Der Konzern ist mit der Arbeit der Firma nicht zufrieden. Laut Finanzdienst Bloomberg stellt der Konzern den Entwickler zum Verkauf. Mögliche Käufer seien Toyota und der Online-Händler Amazon. Bei der neuen Google-Dachgesellschaft Alphabet sei entschieden worden, dass von Boston Dynamics in den nächsten Jahren keine vermarktbaren Produkte zu erwarten seien, hieß es unter Berufung auf informierte Insider.
Die Übernahme von Boston Dynamics durch Google Ende 2013 hatte für einige Diskussionen gesorgt, da die Firma auch Roboter im Auftrag des US-Militärs entwickelt hatte.
In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder aufsehenerregende Videos gegeben, die Fortschritte der Roboter von Boston Dynamics demonstrierten. Erst vor wenigen Wochen wurde ein Modell gezeigt, das auch auf Schnee im Wald laufen konnte sowie Türen aufmachen und von allein aufstehen, nachdem es von einem Menschen umgeschubst wurde.
Google hatte vor einigen Jahren ein ambitioniertes Roboter-Programm gestartet und dafür eine Reihe von Unternehmen zusammengekauft. Die treibende Kraft war Andy Rubin, federführender Entwickler und langjähriger Chef des Mobil-Betriebssystems Android, der im Roboter-Projekt eine neue große Aufgabe gefunden hatte. Im Herbst 2014 verließ Rubin Google und wurde Internet-Investor.
Das Roboterprogramm mit dem internen Namen "Replicant" - wie die Bioroboter im Film "Blade Runner" - soll danach laut Medienberichten von Führungswechseln zurückgeworfen worden sein. Im Dezember sei das Programm ins Entwicklungslabor Google X eingefügt worden - Boston Dynamics, jedoch sei zum Verkauf gestellt worden, berichtete Bloomberg.
Die genannten möglichen Käufer sind beide bereits in der Robotik-Entwicklung aktiv. Amazon entwickelt eigene Roboter für seine Logistik-Zentren und übernahm dafür die Firma Kiva. Sie baut Roboter, die durch Lagerhäuser fahren. Auch Toyota hat gute Aussichten. Japan gilt als zukunftsträchtiger Roboter-Markt, unter anderem für den Einsatz als Altenpfleger. Andere japanische Unternehmen wie Toshiba oder der Mobilfunk-Konzern Softbank sind in dem Bereich sehr aktiv.