WISSENSCHAFT UND BILDUNG
Namib-Wüste an der Westküste Afrikas
Baku, 26. November, AZERTAC
95.000 Quadratkilometer groß ist die Namib-Wüste an der Westküste Afrikas. Sie liegt teils auf dem Gebiet von Namibia, teils auf dem von Angola. Im Westen grenzt die Wüste direkt an den Atlantik. Damit ist sie eine von nur wenigen Küstenwüsten der Erde.
Auch Astronauten sind von dem Sandmeer beeindruckt. Im März 2016 hat ein Bewohner der Internationalen Raumstation ISS die Landschaft fotografiert. Die Aufnahme zeigt die Wüste bei Sonnenuntergang - und verrät einiges über die Wetterbedingungen vor Ort. So zeigt die Anordnung der Sandhügel, in welche Richtung der Wind in der Wüste meistens bläst.
Im Bereich links im Bild schaufeln Winde aus Richtung Süden den Sand auf. Die Dünen laufen dort parallel von Norden (oben) nach Süden. In der Bildmitte verändert sich die Komposition der Sandhügel, sie verästeln sich. Irgendetwas stört den Luftstrom aus südlicher Richtung.
Grund hierfür: Das Tsondab Valley oben im Bild bündelt Winde aus östlicher Richtung. Im Winter fegen sie wie in einem Kanal durch das Tal und tragen große Mengen Sand mit sich. Wo die Wüste dem Wind aus dem Tal ausgesetzt ist, bildet sich ein diffuses Dünen-Netzwerk.
Rechtecke im Sand - Je weiter man auf dem Bild nach rechts schaut, desto stärker wird der Effekt. Nach Norden gerichtete Dünen überlagern sich mit nach Westen gerichteten. An manchen Stellen treffen sie sich im rechten Winkel, teilweise bilden sie Rechtecke. Das ist im Wesentlichen auf die lange Entstehungsgeschichte der Wüste zurückzuführen.
Die Landschaft, die zum Unesco-Weltnaturerbe gehört, hat sich vor 37 Millionen Jahren gebildet. Seither haben sich die Winde und mit ihnen auch die Dünen verändert. Nach Norden gerichtete Dünen sind weiter nach Norden und Osten gewandert und haben ältere Dünen überlagert, aber nicht entfernt. Das Ergebnis ist ein enges Netz aus Sandhügeln.