WIRTSCHAFT
Rekordhandelsdefizit in Japan
Baku, den 21. Oktober (AZERTAG). Japans Handelsbilanzdefizit steigt auf rund sieben Milliarden Euro. Das ist so hoch wie nie. Hintergrund sind wachsende Importe von Öl und Gas. Die Einfuhren aus China legten um 30 Prozent zu.
Japan hat im September ein Handelsdefizit in Rekordhöhe verzeichnet. Wie die Regierung am Montag bekanntgab, belief sich der Fehlbetrag auf 932,1 Milliarden Yen (rund sieben Milliarden Euro). Damit schreibt die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im nunmehr 15. Monat hintereinander rote Zahlen in seiner Handelsbilanz.
Bezogen auf die ersten sechs Monate des Steuerjahres belief sich der Fehlbetrag auf 4,9 Billionen Yen - auch dies ist ein Rekord. Zwar wachsen Japans Exporte dank des deutlich abgewerteten Yen. Doch zugleich nehmen die Importe angesichts der hohen Öl- und Gaseinfuhren noch stärker zu.
Die Exporteinnahmen erhöhten sich im Berichtsmonat um 11,5 Prozent auf 5,9 Billionen Yen. Dazu tragen wesentlich die Amerikaner mit ihrer hohen Nachfrage nach japanischen Autos bei. Hintergrund ist, dass der Wert des Yen im September gegenüber dem Dollar um 25,8 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Dadurch erhöhen sich entsprechend die Exporterlöse der Japaner. Statt ihre Marktanteile durch Preiskürzungen im Ausland zu erhöhen, sind für die japanischen Exportunternehmen Steigerungen ihrer Gewinnmargen bislang wichtiger.
Der schwache Yen lässt jedoch auch die Importpreise anziehen. So erhöhten sich die Einfuhren nach Japan im September um 16,5 Prozent auf 6,9 Billionen Yen. Hierbei wirkte sich zum einen Japans weiterhin hoher Energiebedarf aus, da das Land angesichts der heruntergefahrenen Atommeiler deutlich mehr Öl und Gas importiert. Zum anderen spielte aber auch die hohe Nachfrage nach chinesischen Solarpanelen, Smartphones und Kleidung eine große Rolle. China ist Japans größter Handelspartner. Während Japans Ausfuhren ins Reich der Mitte um 11,4 Prozent zulegten, stiegen die Importe um 30,9 Prozent.
Japans Ausfuhren in die Europäische Union stiegen um 14,3 Prozent auf 645,5 Milliarden Yen und die Einfuhren aus der Region um 30,7 Prozent auf 669,9 Milliarden Yen.