WELT
Robert De Niro hat einen Dokumentarfilm aus dem Programm des Tribeca-Filmfests gestrichen
Baku, 30. März, AZERTAC
Es gibt keine Belege, dass eine Masernimpfung Autismus fördert, dennoch sollte ein entsprechender Dokumentarfilm auf dem Tribeca-Filmfest laufen. Robert De Niro nahm den Beitrag aus dem Programm.
Oscar-Preisträger und Filmfestgründer Robert De Niro (72) hat einen umstrittenen Dokumentarfilm über Impfungen und Autismus aus dem Programm des Tribeca-Filmfests gestrichen. Nach Beratungen mit der Festival-Leitung und Wissenschaftlern sei er zu dem Schluss gekommen, den Film "Vaxxed" nicht zu zeigen, teilte De Niro mit. Bedenken bezüglich einiger Inhalte hätten zu der Entscheidung geführt, hieß es am Samstag auf der Facebook-Seite des Festivals.
Anfangs hatte de Niro noch erklärt, dass er den Inhalt des Films zwar persönlich nicht befürworte, aber eine Diskussion willkommen sei. Dies sei eine sehr persönliche Angelegenheit für ihn und für seine Familie. De Niro und seine Frau Grace Hightower haben selbst ein autistisches Kind. Auf Facebook bekam die Entscheidung, den Film nicht zu zeigen, einigen Zuspruch, rief vonseiten der Impfgegner aber erwartungsgemäß auch heftige Proteste hervor.
"Vaxxed" ist ein Film des umstrittenen Mediziners und Impfstoffgegners Andrew Wakefield, der in einer Studie einen vermeintlichen Zusammenhang von Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln und einem höheren Risiko für Autismus bei Kindern dargelegt hatte. Allerdings wurde die Veröffentlichung der Studie zu einem Lehrstück wissenschaftlichen Fehlverhaltens mit drastischen Folgen, die teils bis heute nachwirken.