WIRTSCHAFT
Saudisches Königshaus macht Finanzminister für wachsendes Staatsdefizit verantwortlich
Baku, 1. November, AZERTAC
Für den sinkenden Ölpreis kann er nichts. Doch das saudische Königshaus macht Finanzminister Ibrahim al-Assaf für das wachsende Staatsdefizit verantwortlich - er muss nun nach 20 Jahren seinen Posten räumen.
Im Zuge wirtschaftlicher Reformen wegen sinkender Öleinnahmen ist der saudi-arabische Finanzminister entlassen worden. Ibrahim al-Assaf sei "seines Amts enthoben worden", hieß es am Montag in einem königlichen Erlass, wie die amtliche Nachrichtenagentur SPA meldete. Der 67-Jährige hatte 20 Jahre das Finanzressort des Königreichs geleitet. Sein Nachfolger ist Mohammed Aldschadaan, der seit Anfang vergangenen Jahres der Börsenaufsicht vorstand.
Seit Beginn des drastischen Ölpreisverfalls 2014 kämpft der größte Erdölexporteur der Welt mit einem wachsenden Staatsdefizit. In diesem Jahr beträgt es voraussichtlich umgerechnet 80 Milliarden Euro.
Saudi-Arabien bemüht sich wegen des Preisverfalls darum, seine Wirtschaft breiter aufzustellen, denn die Einnahmen aus dem Ölexport machen einen Großteil des Staatshaushalts aus. Zudem wurden eine Reihe von Sparmaßnahmen beschlossen, darunter die Kürzung von Ministergehältern und die Verschiebung großer Projekte.