WIRTSCHAFT
Shell-Aktie legte um knapp drei Prozent zu
Baku, 30. Juli, AZERTAC
Mitarbeiter von Shell bekommen den fallenden Ölpreis zu spüren. Der Konzern will knapp sieben Prozent seiner Jobs abbauen. Auch die Konkurrenz kündigt Kürzungen an.
Der Einbruch des Ölpreises führt bei Royal Dutch Shell Chart zeigen zu massivem Jobabbau und Investitionskürzungen. Shell gab am Donnerstag bekannt, in diesem Jahr 6500 seiner knapp 100.000 Stellen zu streichen. Zugleich investiert der Konzern mit 30 Milliarden Dollar etwa ein Fünftel weniger als noch 2014.
Außerdem will der britisch-niederländische Konzern im Zuge seiner angestrebten 70 Milliarden Dollar schweren Übernahme des britischen Gasproduzenten BG weitere Unternehmensbeteiligungen abstoßen. Zwischen 2016 und 2018 peilt Shell dabei ein Volumen von 30 Milliarden Dollar an.
Bei dem Stellenabbau handelt es sich laut Shell-Chef Ben van Beurden weniger um eine kurzfristige Reaktion auf den Ölpreisverfall, sondern großteils um eine Folge bereits gestarteter Sparprogramme. „In dieser Zahl sind im Großen und Ganzen keine neuen Streichungen enthalten“, sagte van Beurden.
Am Dienstag hatte schon der zweitgrößte US-Ölkonzern Chevron Chart zeigen den Abbau von 1500 Stellen angekündigt. Auch BP und Total Chart zeigen informierten diese Woche über weitere Kürzungen.
Den Ölmultis setzt der drastische Rückgang beim Ölpreis zu. Im zweiten Quartal kostete ein Barrel (159 Liter) im Schnitt 60 Dollar, vor einem Jahr wurden noch 110 Dollar gezahlt. Dahinter steckt eine Überproduktion bei zugleich geringerer Nachfrage im Zuge einer schwächelnden Konjunktur in vielen Teilen der Welt.
Shell-Chef van Beurden geht davon aus, dass die Ölpreise „noch einige Zeit niedrig bleiben“. Im Berichtsquartal stürzte der Umsatz aus der Ölförderung um rund 75 Prozent ab. Etwas abgemildert wurde dies durch das Raffineriegeschäft, das deutlich mehr als vor einem Jahr einbrachte. Der gesamte Nettogewinn des Konzerns fiel um 37 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar.
Analysten hatten einen noch deutlicheren Rückgang befürchtet. Die Shell-Aktie legte um knapp drei Prozent zu.