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Trauerfeier für Südafrikas Nationalhelden Mandela hat alte Feinde einander nähergebracht
Baku den 10. Dezember (AZERTAG). Wie aus ausländischen Presseberichten hervorgeht, nahmen in Johannesburg Staatsoberhäupter und Regierungschefs aus der ganzen Welt Abschied von Nelson Mandela. Von Afghanistan bis zum Vatikan gaben sich hohe Gäste die Ehre. Auf den Logen saßen Präsidenten und Premiers, Großherzoge und Könige.
Die Trauerfeier für Südafrikas Nationalhelden Mandela hat alte Feinde einander nähergebracht: US-Präsident Obama schüttelte am Rande der Zeremonie in Johannesburg die Hand von Kubas Präsidenten Raúl Castro. Castro verbeugte sich leicht und lächelte, als Obama auf ihn zuschritt. Zu der in der jüngeren Geschichte beispiellosen Geste kam es auf Obamas Weg zum Rednerpult. Die Beziehungen zwischen den USA und dem sozialistischen Kuba sind seit Jahrzehnten angespannt. Washington hält seit mehr als 50 Jahren eine Wirtschaftsblockade gegen den Inselstaat aufrecht.
Beide Politiker gehörten zu den rund 90 Staats- und Regierungschefs, die den im Alter von 95 Jahren gestorbenen Freiheitshelden und Friedensnobelpreisträger würdigten. Ein „Leuchtfeuer der Hoffnung und der Menschenrechte“, nannte Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon den Kämpfer gegen die Rassentrennung. „Nelson Mandela hat uns den Weg gewiesen.“ Daraus resultiere nun die Verpflichtung, seinem Beispiel zu folgen.
Zur Trauerfeier war nach Angaben der südafrikanischen Regierung die größte Zahl von Staatsoberhäuptern zusammengekommen, die sich jemals in der Geschichte versammelt hatte. Der Sprecher des südafrikanischen Außenministeriums, Clayson Monyela, sprach von enormen organisatorischen und logistischen Herausforderungen. Bei der Großveranstaltung kam es zu keiner der befürchteten Pannen oder Zwischenfälle. Die Feier hatte allerdings mit einer Stunde Verspätung begonnen. Der Trauerakt wurde an vielen Orten im Land auf Großleinwänden übertragen.