GESELLSCHAFT
Treibhausgaskonzentration einen neuen Höchststand erreicht
Dabei erklärte WMO-Generaldirektor Michel Jarraud schon 2012: „Selbst wenn wir von heute auf morgen jegliche Emissionen stoppen könnten, hätte die derzeitige Konzentration noch mehrere Jahrhunderte lang Auswirkungen.“
Seither ist der Ausstoß von Treibhausgasen – Beispiele hierfür sind unter anderem Kohlendioxid, Methan und Stickstoffoxid – jedoch weiter rapide angestiegen und wirkt sich stark auf die Klimaerwärmung aus.
CO2 entsteht bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl oder Erdgas. Methan ist unter anderem ein Produkt der Land- und Forstwirtschaft. Beide Treibhausgase entstehen in großer Konzentration aber vor allem in der Industrie.
Diese Gase absorbieren aufgrund ihrer chemischen Beschaffenheit die Wärme der Sonnenstrahlen, geben diese an die Atmosphäre ab und tragen so zur Erderwärmung bei. Die Kohlendioxid-Konzentration sei im vergangenen Jahr um 396 ppm (parts per million, Teile von einer Million) gestiegen, schreiben die WMO-Klimaexperten.
Das bedeutet, dass die Zunahme von 2012 auf 2013 alleine 2,9 ppm betragen habe. Die Methan-Konzentration habe im vergangenen Jahr bei 253 Prozent, die Stickstoffoxid-Konzentration (Lachgas) bei 121 Prozent des vorindustriellen Wertes gelegen. Alle drei Werte seien somit neue Höchststände, erklärte die WMO.
„Wir müssen die Emissionen von CO2 und anderen Treibausgasen global stoppen. Uns läuft die Zeit davon“, sagt Michel Jarraud. Vergangene, gegenwärtige und künftige CO2-Emissionen würden eine kumulative Auswirkung auf die Klimaerwärmung haben. „Die Gesetze der Physik sind nicht verhandelbar“, fügt er hinzu.
Neben dem extremen Anstieg der Treibhausgaskonzentration bemängelt die WMO auch eine beispiellose Übersäuerung der Ozeane. Täglich nehmen die Weltmeere rund vier Kilogramm CO2 für jeden auf der Erde lebenden Menschen auf. Das Kohlendioxid im Wasser führt zu einer Übersäuerung, die sich negativ auf die Meeresbewohner auswirkt und im schlimmsten Fall langfristig zum Artensterben führen kann. Der Säuregehalt der Meere sei auf dem höchsten Stand seit mindestens 300 Millionen Jahren, berichtet WMO.
„Wenn die globale Erwärmung kein ausreichend starker Grund ist, die CO2-Emission zu stoppen, dann sollte es doch zumindest die Übersäuerung der Meere sein. Die Auswirkungen sind bereits jetzt zu spüren und werden in den kommenden Jahrhunderten ansteigen. Da kann ich Michel Jarraud nur recht geben: Uns läuft die Zeit davon“, sagt Unesco-Vertreterin Wendy Watson-Wright.