WELT
Überschwemmungen isolieren Hunderttausende Menschen in Indien und Pakistan
Laut Massenmedien von Pakistan sind Tausende Polizisten, Soldaten und andere Helfer im Einsatz. Rund um die historische Stadt Multan wurden die Uferdämme des Flusses Chenab durchbrochen, um das Wasser abzuleiten. Die "Stadt der Heiligen“ mit ihren Moscheen und Basaren soll fast außer Gefahr sein. Durch die Anfang September von tagelangem Starkregen im Himalaya ausgelösten Überflutungen sind laut der Katastrophenschutzbehörde bereits rund 280 Menschen in der ostpakistanischen Provinz Punjab und im pakistanischen Teil Kaschmirs ums Leben gekommen.
In Indien drängten sich Hunderte Menschen in Krankenlagern. Viele von ihnen litten an Durchfall, Infektionen oder Ausschlägen, berichtete die Zeitung Hindustan Times. Jetzt, da das Wasser allmählich zurückgehe, befürchten die Ärzte einen Ausbruch von Seuchen. Sauberes Trinkwasser sei knapp. Insgesamt kamen im indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir bei den schlimmsten Überflutungen seit Jahrzehnten bereits mehr als 200 Menschen ums Leben. In einem Krankenhaus in Srinagar starben laut der Agentur IANS 14 Kinder, als das Wasser die Stromversorgung lahmlegte und medizinische Geräte ausfielen.
Wie die Behörden am Samstag mitteilten, sinken die Wasserstände zumindest in Srinagar allmählich. Damit können Rettungskräfte bislang abgeschottete Häuser erreichen, um Überlebende zu retten oder Leichen zu bergen. In Teilen Pakistans könnte es noch rund eine Woche dauern, bis die Wasserstände merklich sinken.