WIRTSCHAFT
Wachstum der Weltwirtschaft wird sich laut einer neuen Prognose in diesem Jahr weiter abschwächen
Baku, 7. Oktober, AZERTAC
Die USA boomen, doch das reicht nicht aus. Weil große Schwellenländer wie China und Brasilien in der Krise stecken, wird das weltweite Wirtschaftswachstum laut einer Prognose des IWF in diesem Jahr weiter abflauen.
Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich laut einer neuen Prognose in diesem Jahr weiter abschwächen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet nur noch mit einem Plus von 3,1 Prozent, wie aus seiner aktualisierten Vorhersage hervorgeht. Noch im Juli hatte er das globale Wachstum für 2015 bei 3,3 Prozent gesehen. 2014 lag der Wert bei 3,4 Prozent.
Die Wirtschaft Deutschlands und der Eurozone werde laut der Prognose dieses und kommendes Jahr um 1,5 beziehungsweise 1,6 Prozent wachsen. In den USA soll die Konjunktur 2015 dagegen noch stärker anziehen als bislang angenommen, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde um 2,5 Prozent zulegen. Für 2016 korrigierten die Experten die Prognose leicht nach unten, auf 2,8 Prozent.
Schwierig bleibt die Lage in den Schwellenländern. China steht laut IWF-Prognose mit einem Wachstum von 6,8 (2015) beziehungsweise 6,3 Prozent der geringste Wachstum seit Jahrzehnten bevor. Russland und Brasilien drohe sogar eine längere Rezession. Ein Grund ist der rapide Verfall des Ölpreises.
„Das Ziel eines kräftigen und gleichlaufenden globalen Wachstums bleibt schwer erreichbar“, sagte IWF-Chefvolkswirt Maurice Obstfeld bei der Herbsttagung des Fonds in der peruanischen Hauptstadt Lima. Zudem seien die Wachstumsrisiken größer als noch vor wenigen Monaten. Dies sei im Wesentlichen auf drei Faktoren zurückzuführen: den wirtschaftlichen Wandel Chinas mit all seinen Problemen, den starken Fall der Rohstoffpreise sowie die sich abzeichnende Zinswende in den USA.
Erst nächstes Jahr werde die Weltwirtschaft mit 3,6 Prozent wieder stärker wachsen als 2014. Doch auch damit senkt der IWF seine Prognose für 2016 um 0,2 Prozentpunkte.