GESELLSCHAFT
Weltgrößtes Korallenriff vor der Nordostküste Australiens
Baku, 1. Juli, AZERTAC
Das Welterbekomitee der Unesco lässt Australiens Regierung nicht aus der Pflicht. Das Great Barrier Reef kommt zwar nicht auf die Rote Liste gefährdeter Weltnaturstätten - allerdings muss das Land das Korallenriff besser schützen.
Das weltgrößte Korallenriff vor der Nordostküste Australiens steht weiter unter Beobachtung durch das Welterbekomitee der Unesco. Im Juni 2014 hatte es die Entscheidung, ob das Great Barrier Reef auf die Liste für gefährdetes Welterbe gesetzt wird, um ein Jahr vertagt. Damals waren Australiens Pläne für gigantische Häfen bekannt geworden, bei deren Bau gewaltige Mengen Baggergut in das Riff geleitet werden sollten. Dieses Vorhaben hat die australische Regierung dann doch gestoppt, wie Mitte März von Umweltminister Greg Hunt bekannt gegeben wurde.
Auf diesen Schritt vertrauen nun die Umweltschützer der Unesco: Das Great Barrier Reef kommt vorerst nicht auf die Rote Liste gefährdeter Weltnaturstätten, wie am Mittwoch in Bonn bekannt gegeben wurde. Allerdings forderte das Welterbekomitee die australische Regierung auf, bis Dezember 2016 einen Bericht vorzulegen, in dem es Anstrengungen zum Schutz des weltgrößten Korallenriffs dokumentiert.
„Wir haben einen kraftvollen Entschluss gefasst – einstimmig“, sagte die Vorsitzende des Komitees, Staatsministerin Maria Böhmer. Allerdings müsse das Land seine Schutzpläne jetzt auch weiter umsetzen. Das Riff hat in den vergangenen 30 Jahren etwa die Hälfte seiner Korallendecke eingebüßt.
„Wir haben sehr wohl verstanden“, sagte Umweltminister Greg Hunt. Derzeit werde ein Schutzkonzept für die nächsten 35 Jahre entwickelt. Das wolle man unbedingt einhalten.
Das Great Barrier Reef liegt in einem rund 345.000 Quadratkilometer großen Meeresschutzgebiet vor der Nordostküste Australiens. 1981 wurde dessen Unterwasserwelt von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärt.