WELT
Zahl der Toten in Staat Sierra Leone steigt auf 400
Baku, 18. August, AZERTAC
Die Zahl der Toten in dem von einem verheerenden Erdrutsch und Überschwemmungen heimgesuchten afrikanischen Staat Sierra Leone steigt weiter an. Nach übereinstimmenden Angaben von Rotem Kreuz und den Vereinten Nationen wurden bisher mehr als 400 Opfer gezählt. Es könnten noch mehr werden. “Wir hoffen noch immer, Überlebende zu finden, doch die Chancen werden mit jedem Tag geringer“, gab der Generalsekretär des internationalen Roten Kreuzes und Roten Halbmonds, Elhadj Ed Sy, am Freitag bekannt. Das Welternährungsprogramm (WFP) plant für 10 000 Menschen Nahrungsmittelhilfe. “Höchste Priorität für Kinder hat das Verhindern von Krankheiten“, sagte UN-Sprecherin Alessandra Vellucci.
International läuft weitere Hilfe an. China stellte nach den UN-Angaben eine Million Dollar (852 000 Euro) Soforthilfe in Aussicht, die Europäische Union 300 000 Euro. Der Erdrutsch passierte am Montag im Regent-Distrikt, als nach Regenfällen Teile eines aufgeweichten Hügels abbrachen. Viele Straßen sind von Wassermassen überflutet. In Teilen der benachbarten Millionenstadt Freetown fielen Strom- und Telefonverbindungen aus, rund 3000 Menschen gelten als obdachlos. Die Naturkatastrophe könnte durch Bodenerosion und Bauten in Hochwasser-Gefährdeten Gebieten verstärkt worden sein.
Rund 300 nicht von Angehörigen identifizierte Opfer wurden am Donnerstag in einem Massenbegräbnis bestattet. An der interreligiösen Trauerfeier nahmen Präsident Ernest Bai Koroma und seine Amtskollegin aus dem Nachbarstaat Liberia, Ellen Johnson Sirleaf, teil.