GESELLSCHAFT
Zika-Virus: Erstmals infiziert eine Frau einen Mann
Baku, 16. Juli, AZERTAC
In New York ist es laut der US-Gesundheitsbehörde zur ersten Übertragung des Zika-Virus von einer Frau auf einen Mann gekommen. Die Frau hatte am Tag nach einer Reise Sex mit ihrem Partner.
Das Zika-Virus ist erstmals nachweislich beim ungeschützten Sex von Frau zu Mann übertragen worden. Der Fall sei in New York dokumentiert worden, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit.
Zwar war bereits bekannt, dass das Virus nicht nur durch Mückenstiche, sondern auch durch Sex ohne Kondom übertragen werden kann. Doch wurden bislang nur Fälle vermeldet, in denen Männer und nicht Frauen das Virus übertrugen.
In dem jetzt bekannt gewordenen Fall hatte die Frau den Angaben zufolge am Tag der Rückkehr von ihrer Reise Sex mit ihrem Partner. Sie wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie mit Zika infiziert war. Erst am Tag nach ihrer Heimkehr bekam sie laut CDC Fieber und Rückenschmerzen, und ihre Hände und Füße schwollen an, woraufhin sie positiv auf das Virus getestet wurde.
Wohin die Frau gereist war, teilte die Gesundheitsbehörde nicht mit. Ihr Partner hat die USA nach eigenen Angaben seit einem Jahr nicht verlassen. Das durch Stechmücken übertragene Zika-Virus grassiert derzeit in Lateinamerika und der Karibik. Brasilien ist mit bislang 1,5 Millionen infizierten Menschen am stärksten betroffen.
Das Virus kann bei ungeborenen Kindern Mikrozephalie verursachen, also einen abnormal kleinen Kopf und damit einhergehende schwere Hirnschäden. Bei Erwachsenen wird das Virus unter anderem mit der seltenen Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndrom in Verbindung gebracht.
Wegen der Zika-Epidemie rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Februar einen "weltweiten Gesundheitsnotstand" aus. Bislang gibt es noch keinen Impfstoff gegen das Virus.
Immer mehr Menschen in Lateinamerika haben bereits eine Zika-Infektion überstanden und gelten nun als immun. Experten vermuten deshalb, dass der Höhepunkt der Epidemie bereits überschritten sei.