Baku, 4. Mai, AZERTAC

Die schwedische Stadt Malmö ist 2024 Gastgeber des 68. Eurovision Song Contest (ESC). Unter dem Motto "United By Music" singen 37 Acts um die Trophäe.

Beim ESC 2024 tritt Fahree feat. Ilkin Dovlatov für Aserbaidschan an. Ihr Song für Malmö heißt "Özünlə Apar" ("Nimm es mit").

Aserbaidschan setzt in diesem Jahr doch tatsächlich auf musikalische Kompetenz aus dem eigenen Land: keine schwedischen Komponisten und Produzenten. Stattdessen zeichnen für das Lied "Özünlə Apar" Edgar Ravin, Hasan Haydar, Mila Miles und Fahree selbst verantwortlich. Der Song ist nicht rein auf Englisch gehalten, sondern enthält auch aserbaidschanischen Text.

Fahree wird 1995 als Fakhri Ismayilov in der Hauptstadt Baku geboren. Er wächst in einer künstlerisch geprägten Familie auf.

Sein Vater ist ein leidenschaftlicher Jazz-Schlagzeuger, sein Großvater war ein angesehener Schauspieler. Auch Fahree liebt die Musik und das Basketball-Spiel, das er professionell betreibt. Aber statt in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, entscheidet er sich zunächst für ein Jura-Studium - und wird Anwalt.

Doch sein Kindheitstraum lässt Fahree nicht los, in der Zeit der Corona-Pandemie widmet er sich wieder mehr der Musik. Seine juristische Karriere legt er auf Eis. 2022 veröffentlicht Fahree schließlich seine erste Single "Dance". Seine ESC-Teilnahme zeigt: Träume können wahr werden.

In Malmö steht der 29-Jährige nicht allein auf der Bühne. Support bekommt er von lkin Dovlatov. Dieser stammt ebenfalls aus Baku, dort wächst er in einer musikalischen Familie auf. Sein großes Vorbild ist stets der Vater. Als Dovlatov seinen ersten Song "Qəlbimdə qaldı" präsentiert, ist er gerade mal vier Jahre alt. Während der Schulzeit fällt dem Musiklehrer Dovlatovs Talent auf - er bestärkt ihn Musik zu machen. Wie so viele Künstler seiner Generation nimmt er an der aserbaidschanischen Ausgabe von "The Voice" teil (2023).

In "Özünlə Apar" übernimmt Dovlatov den Mugham-Part. Die traditionelle aserbaidschanische Musik gehört zur repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Die Musik beruht auf folkloristischen Elementen und mündlicher Überlieferung. Und sie lässt viel Raum für Improvisation.

Durch die Shows in Malmö führen Petra Mede und Malin Åkerman. Am 30. Januar wurde in Malmö beim sogenannten Allocation Draw ausgelost, welche Länder in welchem Halbfinale antreten und bei welchen Semis die Big Five - also Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien sowie Schweden als Gastgeberland - stimmberechtigt sind. Deutschland, Frankreich und Italien stimmen im ersten Halbfinale ab, Spanien, Großbritannien und Schweden voten im zweiten. Auch in diesem Jahr gibt es mit dem EuroClub, dem Eurovision Village und der Eurovision Street ein buntes Rahmenprogramm zum ESC.

Die Big-Five-Länder sind automatisch für das ESC-Finale gesetzt. Weitere 31 Länder müssen sich zunächst in den beiden Halbfinalen für das Finale qualifizieren, 20 von ihnen qualifizieren sich für das Finale. Die Startreihenfolge für die Semis wurde Ende März von den Produzenten nach dramaturgischen Gesichtspunkten festgelegt.

Lief die Vorstellung der Big-Five-Acts und des Gastgeberlandes bislang über kurze Einspieler in den Semis, haben die Kandidatinnen und Kandidaten nun die Chance, ihre Songs auf der großen ESC-Bühne dem Publikum live zu präsentieren. Deutschlands Teilnehmer Isaak performt im ersten Halbfinale zwischen Island und Slowenien, Olly Alexander aus Großbritannien (UK) zwischen Irland und der Ukraine und Marcus & Martinus, die für Schweden starten, singen zwischen Moldau und Aserbaidschan.

Im zweiten Halbfinale singt Frankreichs Slimane live zwischen Tschechien und Österreich. Nebulossa aus Spanien kommen zwischen Lettland und San Marino auf die Bühne und Angelina Mango aus Italien performt zwischen Estland und Israel.

Die endgültige Zusammensetzung im Finale steht nach dem zweiten Halbfinale fest. Dann wird auch die Startreihenfolge bekannt gegeben. Fest steht derzeit lediglich, dass Gastgeber Schweden im Finale von der ersten Startposition antritt.

ESC-Termine 2024

7. Mai 2024: Erstes Halbfinale | 21 Uhr (MESZ)

9. Mai 2024: Zweites Halbfinale | 21 Uhr (MESZ)

11. Mai 2024: Finale | 21 Uhr (MESZ)