WELT
Währungskrise in Argentinien verschärft sich immer weiter
Baku, 25. September, AZERTAC
Mitten in der schweren Wirtschafts- und Währungskrise in Argentinien ist der Chef der Zentralbank zurückgetreten. Der Ökonom Luis Caputo gebe den Posten aus "persönlichen Gründen" ab, teilte die Notenbank mit. Er hatte die Aufgabe erst im Juni übernommen.
Caputo ist ein Vertrauter des konservativen Präsidenten Mauricio Macri. Sein Rücktritt fällt mitten in die Zeit von Verhandlungen des Landes mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über einen Ausweg aus der Krise.
Noch für Dienstag ist in Argentinien ein Generalstreik geplant, der das gesamte Land lahmlegen soll. Macri hat mit dem IWF Hilfskredite ausgehandelt, Argentinien soll sich im Gegenzug zu weiteren harten Einsparungen verpflichten, gegen die sich in der Bevölkerung viel Unmut regt.
Der argentinische Peso hat seit Beginn des Jahres 50 Prozent an Wert zum Dollar eingebüßt. Grund ist vor allem die beunruhigende Entwicklung der Inflation, bis zum Jahresende könnte die Teuerungsrate auf 30 Prozent steigen. Das Land steht außerdem am Rande einer Rezession und hat ein hohes Haushaltsdefizit.
Wie die meisten Schwellenländer leidet Argentinien unter der zunehmenden Stärke des Dollar. Anleger ziehen ihre Gelder aus aufstrebenden Staaten ab und investieren lieber in US-Vermögenswerte, weil in den Vereinigten Staaten die Zinsen steigen und massiv Steuern gesenkt wurden.