GESELLSCHAFT
2016 könnte es große Probleme mit der Wasserversorgung geben
Baku, den 17. Juli (AZERTAG). Lake Mead, der riesige Stausee nahe Las Vegas, versorgt die Wüstenregion mit Trinkwasser. Doch der Wasserpegel sinkt dramatisch. Schon 2016 könnte es große Probleme mit der Wasserversorgung geben.
Die Hoover-Talsperre wird nicht jedem etwas sagen. Die zwischen 1931 und 1935 gebaute Staumauer befindet sich knapp 50 Kilometer südöstlich der Wüstenstadt Las Vegas, auf der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Nevada und Arizona. Der Colorado-Fluss wird durch die Talsperre zum Lake Mead aufgestaut, dem größten Stausee der USA – und der Quelle fast allen Wassers in Arizona, Nevada und Kalifornien.
Zu 90 Prozent bezieht die Bevölkerung dort ihr Wasser aus dem Lake Mead. Bevor es ihn gab, sorgten regelmäßige Überschwemmungen des Colorado in Abwechslung mit Dürreperioden dafür, dass die Siedler der Südweststaaten kein einfaches Leben hatten. Und auch Strom liefert die Hoover-Talsperre, denn mit dem durchlaufenden Wasser wird elektrische Energie erzeugt.
Kurz gesagt: Die Talsperre ist ein Segen. Zumindest, solange der Stausee auch Wasser trägt. Doch das Wasser wird immer knapper – durch Wasserverschwendung, das Bevölkerungswachstum und den gerade um Las Vegas florierenden Tourismus: 6,3 Millionen Besucher waren es allein im vergangenen Jahr. Schon lange ist es her, dass der Lake Mead zum letzten Mal komplett gefüllt war, im Jahr 1998 mit einem Wasserspiegel von 395 Metern. Seitdem ist der Wasserspiegel kontinuierlich gesunken.
Lake Mead versorgt 40 Millionen Menschen - Nun hat er den historischen Tiefststand von 1080 Feet, also 329 Metern, erreicht. Das entspricht einer Füllhöhe von nur noch 39 Prozent. Terry Fulp, Chef beim U.S. Bureau of Reclamation, ist sich jedoch sicher, dass es zumindest bis zum kommenden Jahr keine Probleme mit der Wasserversorgung in der Region geben wird. Für die 40 Millionen Einwohner in und um Las Vegas, Phoenix und Los Angeles ist der neue Rekord-Wasserstand dennoch Grund zu großer Sorge.
Bereits in der Vergangenheit hatte die Wasserknappheit dazu geführt, dass in Las Vegas drei sogenannte „Water-Waste-Investigators“ eingestellt wurden, die den Umgang der Bevölkerung mit Wasser kontrollierten. „Wir werden weiterhin den sinkenden Wasserstand des Sees scharf überwachen“, sagt Fulp. Außerdem gebe es verschiedene Ansätze und Überlegungen, mehr Wasser im Speicherbecken zu behalten. Die Experten erhoffen sich zwar bis zum Januar 2015 einen Anstieg auf etwa 330 Meter, langfristig aber wird Lake Mead wohl ein Problemkind der Wasserversorgung bleiben.
„Wir haben das kommen sehen“, sagt Rose Davis, eine Sprecherin des U.S. Bureau of Reclamation. Im Grunde sei der Wasserstand nun so, wie die Berechnungen vorhergesagt hätten. Für die Zukunft der Region wird das heißen. Ab einem Wasserstand von 327 Metern, der möglicherweise schon 2016 erreicht werden könnte, wird es enorme Einschränkungen geben. Die Wasserversorgung wird dann nicht jederzeit und allerorts gewährleistet sein.