WELT
2050 leben 9,7 Milliarden Menschen auf der Erde
Baku, den 3. Oktober (AZERTAG). Im Jahr 2050 werden auf der Erde laut einer neuen Prognose 2,6 Milliarden Menschen mehr leben als heute. Indien könnte China dabei überholen. Afrika wird dann ein Viertel der Weltbevölkerung stellen.
Die Weltbevölkerung könnte einer Studie zufolge bis zum Jahr 2050 von derzeit 7,1 auf 9,7 Milliarden Menschen wachsen. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten bis zu elf Milliarden Menschen auf der Erde leben, hieß es in einer Untersuchung des französischen Demografieforschungsinstituts Ined.
Allein in Asien werde die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2050 von derzeit 4,3 auf 5,2 Milliarden steigen. Im derzeit bevölkerungsreichsten Staat China soll sie demnach bei 1,3 Milliarden stagnieren, in Indien hingegen von derzeit 1,2 auf 1,6 Milliarden ansteigen. Auch Australien erlebt einen deutlichen Zuwachs von 38 Millionen auf 58 Millionen Einwohner.
Ined rechnet damit, dass in Afrika im Jahr 2050 ein Viertel der Weltbevölkerung leben wird. Die Einwohnerzahl werde sich dort von derzeit 1,1 auf 2,5 Milliarden Menschen mehr als verdoppeln. Als Grund wird eine Geburtenrate von 4,8 Kindern pro Frau angegeben; der weltweite Durchschnitt liegt bei 2,5.
Europa schrumpft auf 726 Millionen - Auf dem amerikanischen Kontinent steigt der Untersuchung zufolge die Bevölkerung von 958 Millionen auf 1,2 Milliarden Menschen. In Europa dagegen schrumpft demnach die Zahl der Einwohner: Derzeit leben hier 740 Millionen Menschen, im Jahr 2050 dagegen laut Prognose nur noch 726 Millionen.
Die Vereinten Nationen (UN) hatten im Juni angegeben, dass sie mit einem Anwachsen der Weltbevölkerung auf 9,6 Milliarden Menschen bis zum Jahr 2050 rechnen.
In einer anderen Studie der UN und des Hilfswerks „HelpAge International“ wurden die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen von älteren Menschen in 91 Ländern bewertet. So glänzt etwa Schweden besonders mit seinem sozialen Netz, der Bildung und der Gesundheitsfürsorge. Zweiter ist Norwegen, auf der Liste gefolgt von Deutschland, den Niederlanden und Kanada. Die USA landen auf dem achten Rang. Schlusslicht ist Afghanistan. Die Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika rangieren auf dem Index tiefer als einige ärmere Staaten wie Uruguay und Panama.
Sehr schnelle Alterung - Fazit der Untersuchung: Die Weltbevölkerung wird immer älter – und das so schnell, dass die meisten Länder nicht darauf vorbereitet sind, ihre Senioren ausreichend zu unterstützen.
Der Studie zufolge wird es spätestens 2050 erstmals auf der Welt mehr Menschen über 60 geben als Kinder unter 15. Die Überalterung betrifft demnach alle Teile der Welt. In Entwicklungsländern ist dieser Prozess am rapidesten, etwa in Jordanien, Laos, Nicaragua und Vietnam. Dort wird sich der Studie zufolge die Zahl der Älteren bis 2050 mehr als verdreifacht haben. Alle diese Staaten sind auf der Liste der Lebensbedingungen für Senioren in der unteren Hälfte angesiedelt.